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Die Herkunft der Medikamenten-Wirkstoffe muss weiterhin nicht deklariert werden

DMZ - Wirtschaft ¦

 

Apotheker, Konsumentenschützer und Politiker fordern eine Herkunftsdeklaration. Doch die Pharmabranche will sich nicht in die Karten schauen lassen.

Fast auf allen Artikeln steht, wo sie hergestellt wurden, aber ausgerechnet auf den Medikamenten nicht. Apotheker finden, dass eine Herkunftsdeklaration ganz klar mit auf die Verpackung oder die Packungsbeilage gehört. 

«Ein Grossteil» der Generika enthält Zutaten aus China oder Indien, deshalb fordern unter anderem auch der Verband der Schweizerischen Patientenstellen, der Konsumentenschutz und Politiker eine Herkunftsdeklaration bei Medikamenten.

Skandale um verunreinigte Medikamente haben das Vertrauen in die Qualität und Kontrollen erschüttert. Zuletzt im Jahr 2018 der Fall Valsartan. Es stellte sich heraus, dass der Wirkstoff, der in vielen Blutdrucksenkern steckt, verschmutzt und potenziell krebserregend ist. Hergestellt wurde der Inhaltsstoff in China.

 

Warum steht dann nicht auch «Made in China», «Made in India» oder zum Beispiel «Made in Switzerland» auf der Verpackung? Ein Grund: Es ist nicht vorgeschrieben. Der Gesetzgeber hat die Medikamentenproduktion umfassend reguliert, aber eine Herkunftsdeklaration ist darin nicht vorgesehen, oder bewusst vergessen worden.