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Neue Affäre am Genfer Flughafen

DMZ - Politik - Patricia Jungo ¦

 

Am Mittwoch ist es in Genf wieder zu einer Hausdurchsuchung gekommen. Die Staatsanwaltschaft erschien am Genfer Flughafen und führte den Sicherheitschef des Flughafens in Handschellen ab. Er wird der Korruption verdächtigt. Die Ermittlungen der Genfer Staatsanwaltschaft laufen seit Februar. Nun durchsuchte sie diverse Büros im Flughafen. Der Sicherheitschef steht im Verdacht der Bestechlichkeit und ungetreuen Amtsführung. Bei der Untersuchung geht es um die Vergabe von Aufträgen an eine private Sicherheitsfirma, deren Chef ebenfalls gestern verhaftet wurde. Die Zeitung «Le Temps» brachte an den Tag, dass während fünf Jahren Schmiergelder flossen. Weiter ermittelt die Staatsanwaltschaft auch zu anderen Auftragsvergaben, bei denen ebenfalls umstrittene Sicherheitsfirmen im Zentrum stehen. Das Verfahren richtet sich noch gegen unbekannt und eine Stellungnahme von Seiten des Flughafens blieb bisher aus. Man teilte mit, man arbeite vollständig mit den Strafverfolgungsbehörden zusammen. Schon im letzten Jahr hatte es um den Flughafen in Genf in der Affäre Staatsrat Pierre Maudet Vorwürfe gegeben, die die Bodenabfertigung betrafen. Es scheint nach ersten Erkenntnissen zwischen den zwei Affären keine Verbindung zu bestehen. Trotzdem steht natürlich der Flughafen Genf erneut im Fokus und die Gewerkschaft VPOD, die einen Teil des Flughafenpersonals vertritt, fordert jetzt schon, dass Aufträge an Sicherheitsfirmen widerrufen werden. Die Führungsentscheide, die Käufe und Investitionen des Flughafens sollen bis ins Detail geprüft werden.