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Was ist Gonorrhö?

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Gonorrhö, umgangssprachlich auch als Tripper bezeichnet, ist weltweit eine der häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. Sie wird durch Bakterien (Neisseria gonorrhoeae, auch als Gonokokken bekannt) verursacht. In der Schweiz gab es 2270 bestätigte Gonorrhoe-Fälle in Jahr 2016, etwas mehr als im Jahr zuvor. Im 2019 sind bereits 1254 Fälle gemeldet. Der Anteil der Männer ist mit rund 80 % sehr hoch und die Altersgruppe der 25- bis 44-Jährigen am stärksten betroffen. Bei homosexuellen und bisexuellen Männern, bei Personen mit mehreren Geschlechtspartnern und im Bereich der Prostitution kommt die Krankheit häufiger vor als in der übrigen Bevölkerung.

 

Wie wird Gonorrhö übertragen?

Die Infektion kann durch oralen, vaginalen und analen Geschlechtsverkehr übertragen werden, also auch durchs Küssen. Oder bei der Geburt von der Mutter auf das Kind. Heilung bringt eine Antibiotikatherapie.

 

Was sind Symptome und Auswirkungen?

  • Ausfluss aus Vagina, Penis oder Anus, der ungewöhnlich riecht und manchmal eitrig aussieht
  • Schmerzen an der Scheide oder Eichel
  • Schmerzen beim Wasserlassen
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Jucken und Reizung am Anus
  • Halsschmerzen, Rötung und Reizung im Mund- und Rachenraum
  • Unregelmässige Blutungen ausserhalb der Menstruation

Frauen haben oft wenige bis keine Beschwerden, Männer haben in der Regel deutlichere Symptome.

Unbehandelt kann die Infektion bei Männern auf Prostata und Nebenhoden übergreifen. Bei beiden Geschlechtern kann die Infektion Unfruchtbarkeit zur Folge haben. Seltenere Komplikationen sind Entzündungen an Gelenken, Haut, Herz und Bindehaut.

 

Wie wird auf Gonorrhö getestet?

Für den Gonorrhö-Test wird ein Abstrich der Schleimhaut untersucht oder ein Urin- oder Bluttest durchgeführt.

 

Wie wird Gonorrhö behandelt?

Die Infektion kann in der Regel mit Antibiotika geheilt werden. Wenn die Symptome trotz Behandlung andauern, muss man den Arzt oder die Ärztin konsultieren, denn das könnte ein Zeichen von Resistenzentwicklung sein und das muss untersucht werden.

 

Müssen sich Sexpartner und Sexpartnerinnen auch behandeln lassen?

Gemeinsam mit der Ärztin oder dem Arzt muss überlegt wer- den, von wem die Infektion stammen und an wen sie bereits weitergegeben worden sein könnte. Diese Sexpartner und Sexpartnerinnen sollen über die Diagnose informiert werden, damit sie sich untersuchen und allenfalls behandeln lassen können.

In weiter bestehenden sexuellen Beziehungen muss erstens gleichzeitig behandelt und zweitens Safer Sex eingehalten werden. Das gilt bis beide geheilt sind, damit man sich nicht immer wieder von Neuem ansteckt.

Ohne Behandlung sind zu einem späteren Zeitpunkt Gesundheitsprobleme möglich.

 

Wie kann eine Infektion verhindert werden?

Kondome und weitere Massnahmen des Safer Sex verringern das Risiko, sich mit Gonorrhoe zu infizieren. Deshalb gilt:

Vaginal­ und Analsex mit Kondom 

 

Eine Ansteckung kann aber dennoch erfolgen. Es ist wichtig, sie früh zu erkennen.

Sexpartner und Sexpartnerinnen müssen gleichzeitig be­handelt werden, um sogenannte «Pingpong»­Infektionen zu vermeiden, bei welchen sich Partner immer wieder von Neuem gegenseitig anstecken. 

Wer wechselnde oder mehrere Sexualpartner gleichzeitig hat, soll mit seinem Arzt, seiner Ärztin oder einer anderen Fachperson über HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen sprechen und sich beraten lassen, ob Tests nötig sind.