· 

Hohe Empathie der Schülerinnen und Schüler Grenchens

DMZ - WISSEN - David Aebischer ¦

#mittellaendische ¦

 

Uns interessiert auch vor allem die Jugend im Mittelland. So kam es, dass wir im März 2019 ein Interview gemacht haben mit Hubert Bläsi, dem Gesamtschulleiter von Grenchen. Wir haben unter anderem einige Fragen zum Schulbetrieb gestellt. Er hat uns bereitwillig Auskunft gegeben.

Aus Erfahrung wissen wir, dass die Schule Grenchen stark bemüht ist, allen Schülerinnen und Schülern ein optimales Programm zu bieten. Fast überall kann man lesen, dass das schulische Niveau laufend sinkt. Doch wie sieht das in Grenchen konkret aus? „Im Allgemeinen stellen wir fest, dass unsere Klassen im kantonalen Vergleich mehrheitlich dem Durchschnitt entsprechen. Selbstverständlich ist an einer grossen Schule - wie sie Grenchen darstellt - eine grosse Begabungsbreite festzustellen. Die Lehrpersonen sind daher aufgefordert, sich mit individualisiertem Unterricht den daraus resultierenden Herausforderungen zu stellen“, führt Hubert Bläsi aus.

 

Angesprochen auf mögliche Probleme an der Schule ist aus Sicht des Gesamtschulleiters grundsätzlich ein Schulbetrieb mit mannigfaltigen Problemen konfrontiert. Schwergewichtig können die teilweise mangelhaften Sprachkompetenzen oder der relativ hohe Bedarf im Bereich der Sonderförderung ins Feld geführt werden. Auf die Frage, wie Hubert Bläsi die Stärken der Schülerinnen und Schüler im Zwischenmenschlichen einschätzt, erhalten wir eine höchst erfreuliche Antwort: „Im positiven Bereich bin ich immer wieder erstaunt, mit welch hoher Empathie die Kinder agieren. Seitens Schule wird aber auch viel investiert, um die Werte des einvernehmlichen Zusammenlebens zu stärken.“ Hubert Bläsi ergänzt allerdings auch, dass es auch unerwünschte ‘Stärken’ gäbe. Hier sei es wichtig, nicht wegzuschauen und mögliche Konsequenzen oder Lösungswege umzusetzen.

 

An der Schule gibt es auch kein eigentliches Rassismusproblem. Natürlich könne es auch Ereignisse geben, welche im erweiterten Sinn diesem Bereich zugeordnet werden müssen. „In solchen Fällen wird nicht weggeschaut. Mit gezielten Massnahmen schreitet man korrigierend ein. Die ziemlich grosse Durchmischung in unseren Klassen mildert die Gefahr von solch unerwünschtem Verhalten“, hält der Gesamtschulleiter fest.

 

Auf den Plan angesprochen, das Hallenbad nun jeweils auch in den Ferien zu öffnen, teilt Hubert Bläsi mit, dass nach der Einreichung eines Postulats die Schule dem Gemeinderat die Möglichkeiten zu erweiterten Öffnungszeiten aufgezeigt habe. „Diese wurden in positivem Sinne aufgenommen und wir sind daran, ein zusätzliches Angebot zu kreieren. Dazu sind wir u.a. auf Personal angewiesen, welches nun rekrutiert werden soll.“ Er ergänzt zudem, dass die Kooperation mit der Stadt gut, engagiert, wohlwollend, wie auch stetig sei. „Die Schule stellt einen grossen Budgetposten dar. So besteht immer wieder Erklärungsbedarf, um das Angebot im geforderten Mass aufrecht erhalten zu können.“ Was uns natürlich auch brennend interessiert hat in Erfahrung zu bringen, ist, was sich die Schule von der Bevölkerung wünscht und welche Anliegen sie allenfalls hat: „Es ist immer wieder feststellbar, wie die Bevölkerung an der Schule interessiert ist. Die Teilnahme an unseren Veranstaltungen ist jeweils bemerkenswert. So gesehen habe ich keine besonderen Wünsche. Betreffend Anliegen schätzen wir es, wenn versucht wird, diese - wie auch, Schwierigkeiten oder Reklamationen - ‘vor Ort’ zu klären. So besteht die Möglichkeit aufzuklären, Fehler einzusehen oder eine Vereinbarung zu treffen.“

 

Unsere Schlussfrage: Was ist das lustigste Erlebnis, dass Sie in Grenchen bisher in Ausübung Ihrer Tätigkeit hatten?

„Bieten kann ich vielleicht nicht das Lustigste, aber dafür ein spezielles Erlebnis. Anlässlich des gemeinsamen Anlasses mit allen unseren Mitarbeitenden im Flughafen Grenchen gab es einen Wettbewerb, bei welchem vier Personen für einen kurzen Rundflug ausgelost wurden. Für die Ziehung ernannten wir eine Glücksfee. Wahlargument war, dass sie an diesem Tag ihren Geburtstag feierte. Aus zirka 150 ‘Losen’ zog sie ihr eigenes und war überglücklich, sich einen langgehegten Wunsch erfüllen zu können.“

Herzlichen Dank an Hubert Bläsi für die Informationen und das Beantworten unserer Fragen.