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Ist Promi Liebling Tesla am Ende?

DMZ - TECHNIK - Marco Perroulaz ¦

#mittellaendische ¦

 

Neuesten Medienberichten zufolge, könnte bald das Aus für Tesla kommen. Erst vor kurzem hat das Unternehmen eine 2,7 Milliarden Dollar starke Finanzspritze bekommen. Nun soll bereits eine weitere Milliarde folgen, obschon CEO Elon Musk eigentlich überhaupt kein neues Kapital aufnehmen wollte, wie es heisst. Auf der anderen Seite fehlen die Umsätze. 2018 sollten 500‘000 Teslas die Fliessbänder verlassen. Geschafft hat man grade mal die Hälfte. Und auch in diesem Jahr sieht es nach Einschätzung von Insidern gelinde gesagt nicht nach Erreichen dieses Zieles aus, was zur Folge hat, dass nach und nach die Preise gesenkt werden. Dies hat nicht nur damit zu tun, dass man den Traum vom selbstfahrenden Auto aufgrund laufender Unfallmeldungen nicht genügend verbreiten kann. Mit laufend schrumpfendem Personalbestand kann auch nicht wie vorgesehen produziert werden. Und das Unternehmen hat in zwei Wellen seit vergangenem Sommer bereits über 7000 Mitarbeiter (16%) entlassen. Die Aktie hat indes seit Anfang Jahr 40% an Wert verloren. Zum Vergleich legte der Nasdaq Index im gleichen Zeitraum rund 16 Prozent zu. Musk selbst skizzierte neulich gemäss einer Reuters-Meldung in einer e-Mail an seine Belegschaft die Firmenpleite binnen 10 Monaten.

 

In der Schweiz gibt es für besser Betuchte seit Februar das so genannte Modell 3. Ob sich der schnittige Kleinwagen zu einem Preis von 48’000 Franken bei den Schweizer Automobilisten durchsetzen kann, bleibt abzuwarten. Es wird auch davon abhängen, was die Deutschen Autohersteller tun. Zwar war der neue Liebling der Promis im März mit fast 1100 Einheiten meistverkauftes Auto der Schweiz. Allerdings nach zwei Jahren Vorbestellzeit. Nicht wenige davon werden zu Händlern gefunden haben. Leider sprechen gewisse Punkte klar gegen den Tesla und viele Fragen bezüglich Gebrauchstüchtigkeit, Umweltschutz und Tesla Geschäftsgang bleiben nach wie vor offen. Wenn in wenigen Jahren die Batterien nachlassen und ein Neuwagen billiger ist als der Austausch des Herzstücks oder wenn schon in wenigen Monaten das Steuermodul den Geist aufgibt, werden dann die benötigten Teile überhaupt noch lieferbar sein? Genormt ist nur die Norm.

 

Kompatibilität gibt es höchstens beim Scheibenwasser. Und bezüglich Umweltschutz, vergessen manche Zeitgenossen, dass Elektroautos leider von der Herstellung an viel grössere Umweltsünder sind, als die verwunschenen Diesel? Und ganz bestimmt mehr als die von den Medien im allgemeinen dankbar aufgenommene PR der Hersteller in den letzten Monaten glauben machen will? Würde auch nur jeder zweite Automobilist auf Elektrofahrzeuge umsteigen, bräuchten wir ein paar neue AKWs und Endlager für die Batterien? Fragen über Fragen. Und verflixt wenig Zeit.