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Die Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion erarbeitet Massnahmen: Baselbieter Schülerinnen und Schüler liegen bei den Grundkompetenzen unter dem schweizerischen

DMZ - GESUNDHEIT / WISSEN ¦

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Bei der nationalen Überprüfung der Grundkompetenzen (ÜGK) in Mathematik und bei den Sprachen schneiden die Baselbieter Schülerinnen und Schüler im gesamtschweizerischen Vergleich unterdurchschnittlich ab. Getestet wurden im Auftrag der Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) die 4. Klassen der Sekundarschulen in Mathematik im Jahr 2016 und die 6. Klassen der Primarschulen in Deutsch und Französisch im Jahr 2017. Während die Ergebnisse in Deutsch im schweizerischen Durchschnitt liegen, sind die Ergebnisse in Mathematik und in Französisch deutlich schlechter als erwartet. In der Gesamtbeurteilung ist das Ergebnis enttäuschend. Die Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion (BKSD) analysiert zusammen mit dem Bildungsrat und den Schulen die Resultate und arbeitet Vorschläge für Massnahmen aus. Ein entsprechender Zwischenbericht liegt bis Ende 2019 vor.

 

Erwartungen in Mathematik und Französisch nicht erfüllt

Bildungsdirektorin und Regierungspräsidentin Monica Gschwind zeigt sich überrascht von den unterdurchschnittlichen Resultaten der Baselbieter Schülerinnen und Schüler in der nationalen Überprüfung der Grundkompetenzen in Mathematik der 4. Klasse der Sekundarschule im Jahr 2016: «Das Resultat im Fach Mathematik kommt für mich unerwartet. In allen drei Leistungszügen und in allen getesteten Kompetenzbereichen und Handlungsaspekten sind die Ergebnisse ungenügend.»

 

Die Erwartungen wurden auch in Französisch in der 6. Klasse der Primarschule nicht erfüllt: Während im Hörverstehen die Schülerinnen und Schüler eher gut abschnitten, waren die Resultate im Leseverstehen ernüchternd. Auch hat der Kanton Basel-Landschaft im Vergleich zu den anderen Passepartout-Kantonen schlechter abgeschnitten. Für alle Passepartout-Kantone liegt zudem der Befund der ergänzenden Evaluation vor, wonach die ambitionierteren Passepartout-Ziele insbesondere im Bereich Sprechen klar nicht erreicht wurden.

 

Durchschnitt im Fach Deutsch

Am Ende der Primarschule (6. Klasse) im Fach Deutsch liegen die Schülerinnen und Schüler im Leseverständnis und in der Orthografie zwar im Durchschnitt: «Aber es ist unser Ziel, hier zu den Besten zu gehören. Insbesondere Leseverstehen ist die Grundlage für jegliche Bildung und das lebenslange Lernen. Deshalb müssen möglichst alle Schülerinnen und Schüler zumindest die minimalen Grundkompetenzen erreichen» sagt Monica Gschwind.

 

Bisherige Ergebnisse gaben keine Hinweise

In anderen Erhebungen wie zum Beispiel der PISA-Studie 2006 schnitt das Baselbieter Bildungswesen jeweils im Mittelfeld ab. Zudem weist der Kanton Basel-Landschaft mit über 92 % der 25-Jährigen mit einem Abschluss der Sekundarstufe II im interkantonalen Vergleich eine hohe Erfolgsquote auf. Auch aufgrund der hohen Hochschulerfolgsquote war dieses Resultat nicht zu erwarten. «Umso mehr ist das vorliegende Ergebnis enttäuschend, so Monica Gschwind».

 

Vertiefte Analyse und weitere Massnahmen zur Förderung des Lernerfolgs für alle

Die Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion nimmt zusammen mit dem Bildungsrat und unter Einbezug der Schulen eine vertiefte Analyse der Ergebnisse vor und erarbeitet Vorschläge für Massnahmen. Ein entsprechender Zwischenbericht liegt bis Ende 2019 vor.

 

Verschiedene Massnahmen sind bereits auf gutem Weg, die Vorschläge werden daran anknüpfen. Dazu gehört die Optimierung des Sprachenkonzepts: Die stärkere Gewichtung des Wortschatzes und ein strukturierter Aufbau ist Teil des Umsetzungsvorschlags des Regierungsrats zur Volksinitiative «Stopp dem Verheizen von Schüler/-innen: Ausstieg aus dem gescheiterten Passepartout-Fremdsprachenprojekt». Ferner werden gegenwärtig unter Hochdruck weitere Lehrmittel evaluiert.

Im Rahmen der Landratsvorlage «Bildungsqualität in der Volksschule stärken – Angebote der Speziellen Förderung und der Sonderschulung» soll der lokale Gestaltungsspielraum der Schulen grösser werden. Die Spezielle Förderung soll in den Schulen gezielter und flexibler eingesetzt werden. Sie soll in Zukunft vermehrt für die Unterstützung ganzer Klassen oder Gruppen und nicht mehr ausschliesslich für die individuelle Einzelförderung verwendet werden. Die Vorlage wird in der landrätlichen Bildungs-, Kultur- und Sportkommission (BKSK) beraten. «Ich habe bereits frühzeitig, ohne Kenntnisse dieser Ergebnisse, Massnahmen zur Verbesserung der Baselbieter Schulbildung eingeleitet. Die nun vorliegende Überprüfung zeigt umso mehr, dass dies von Bedeutung ist und wir die Qualität unserer Bildung weiter entwickeln müssen», so die Bildungsdirektorin.