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Schweizweite Schulprüfung zeigt durchzogene Solothurner Resultate  

DMZ - GEUNDHEIT / WISSEN ¦

#mittellaendische ¦

 

Erstmals wurden schweizweit Schulprüfung zu 

den Grundkompetenzen in Sprachen und Mathematik durchgeführt. Die 

Solothurner Schulen schliessen dabei durchzogen ab. Eine Task Force 

soll die Daten nun vertieft analysieren und Empfehlungen für die Qualitätsentwicklung vorlegen. 

 

Im Rahmen des nationalen Bildungsmonitorings wurden erstmals kantonsübergreifend repräsentative Schulleistungsdaten erhoben und wissenschaftlich ausgewertet. Dabei erhalten die Solothurner 6. Klässler gute Noten in Deutsch, fallen aber ab in Französisch. Die 9. Klässler erfüllen die Erwartungen in Mathematik nicht.  Mit der Überprüfung soll aufgezeigt werden, ob die von der Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) festgelegten nationalen Bildungsziele, die sogenannten Grundkompetenzen erreicht werden. Gleichzeitig soll damit die Harmonisierung der Bildungsziele in der Schweiz weiter vorangebracht werden.  

 

Ergebnisse in Deutsch  Die Resultate der überprüften Grundkompetenzen in Deutsch, Lesen und Orthografie, sind positiv. Am Ende der 6. Primarklasse erreichen knapp 90% der Schülerinnen und Schüler die Grundkompetenzen im Lesen und rund 85% im Schreiben. Dies im Gegensatz zu den PISA-Studien der 2000er Jahre, diese hatten schlechte Leseergebnisse gezeigt.  

 

Die daraufhin eingeleiteten Qualitätsentwicklungsmassnahmen zur Beherrschung der ersten Schulsprache wie beispielsweise Lesetrainings zeigen schweizweit Wirkung. Die Grundkompetenzen werden heute auf hohem Niveau erreicht. Der schulische Aufwand hat sich gelohnt und muss aufrecht gehalten werden.  

 

Ergebnisse in Französisch Gesamtschweizerisch schwächer liegen die Ergebnisse bei der ersten Fremdsprache Französisch. Rund 90% der Schülerinnen und Schüler erreichen die Grundkompetenzen im Hörverstehen Französisch bei denjenigen Kantonen, die Französisch als erste schulische Fremdsprache umsetzen. In Solothurn liegt dieser Wert mit 82% jedoch statistisch signifikant darunter. Genauso beim Leseverstehen Französisch, mit 56% gegenüber den 65% der überkantonalen Schülerinnen und Schüler.  Das Ergebnis liegt auf einem unbefriedigend tiefen Niveau, für den Kanton besteht Handlungsbedarf:  Bildungsdirektor Dr. Remo Ankli hat sich dazu bereits mit den schulnahen Verbänden LSO (Lehrerschaft) und VSL SO (Schulleitende) getroffen. Eine Task Force soll sich umgehend mit der Problematik auseinandersetzten.  

 

Die unbefriedigenden Ergebnisse zu Französisch bestätigt auch die zusätzliche Evaluation zum Französischunterricht der 6. Klasse der Primarschule in den sechs Passepartout-Kantonen (BS, BE, BL, FR, SO, VS). Das Konzept von Passepartout, welches auf einen strukturierten und progressiven Aufbau sprachlicher Ressourcen verzichtet – Stichwort Wortschatz – muss weiterentwickelt werden. Dazu soll das Lehrmittel "Milles Feuilles" nachgebessert werden, was die Kantone bereits eingefordert haben und der herausgebende Lehrmittelverlag inzwischen an die Hand genommen hat.   

 

Ergebnisse in Mathematik In Mathematik erfüllen die Schülerinnen und Schüler am Ende der Volksschule die Erwartungen bei weitem nicht. Der Wert ist auch national tief: schweizweit erreichen nur 62% der Schülerinnen und Schüler die Grundkompetenzen in Mathematik. Im Kanton Solothurn sind es 55%.  Bei der anstehenden aufbauenden Einführung des Lehrplan 21 für Mathematik auf der Sek I gilt es den erforderlichen Grundkompetenzen spezielle Beachtung zu schenken. Hier besteht Handlungsbedarf. Eine umfassende Analyse der Detaildaten durch die Task Force ist notwendig. Aus der Analyse müssen konkrete Massnahmen zur Verbesserung dieser Situation abgeleitet werden.  

 

Von den Daten zu den Taten Die erstmalige Überprüfung der Grundkompetenzen (ÜGK) lieferte Daten zur Frage, ob die Schule in den geprüften Fächern alle Schülerinnen und Schüler genügend qualifiziert. Die bereits vorher im Bildungsraum Nordwestschweiz eingeführten Leistungstests (Checks) fokussieren auf die schulischen Spitzenleistungen, um Aussagen über Fördermöglichkeiten und die Anschlussfähigkeit an weiterführende Ausbildungsbereiche zu generieren. Will man einen Mehrwert für die Schulentwicklung und die Qualitätssicherung an den Schulen erreichen, sind die nun vorliegenden und zukünftigen Daten aus der ÜGK zusammen mit den Daten aus den Checks zu nutzen.   Die aktuellen Leistungsvereinbarungen zwischen dem Kanton Solothurn und den Schulen beinhalten den Schwerpunkt „von den Daten zu den Taten“ und damit den Auftrag, alle repräsentativen Test-Ergebnisse für den laufenden Schulentwicklungsprozess zu nutzen. Das Volksschulamt ist beauftragt, zusammen mit einer Task Force datengestützt weitere Entwicklungsschritte für die Schule anzugehen.