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Es staut - Kontingente am Mount Everest?

DMZ - GESELLSCHAFT / LEBEN - Patricia Jungo ¦

#mittellaendische ¦

 

In den Basislagern am Mount Everest ist viel Trauer zu spüren; schon 20 Menschen sind in dieser Saison ums Leben gekommen. Darunter befindet sich auch eine Schweizer Expedition, welche den Tod eines österreichischen Teilnehmers beklagt. Die Bilder, die den Stau auf der Südseite des Everest zeigen, sind um die Welt gegangen. Besonders für die Alpinisten ohne Sauerstoff und ohne Sherpa war die Situation in der Todeszone gefährlich. In Anbetracht des Staus war für sie der einzige Weg, um zu überleben, umzukehren. Höhenalpinist Göttler sagt, dass er es zwar erwartet habe, es aber absolutem Wahnsinn gleichkomme, dass so viele Leute unterwegs seien. Die Schweizer Alpinistin Evelyn Binsack, die selbst schon auf dem Everest stand, hat noch nie einen derartigen Stau wie in den letzten Tagen beim Hillary-Step gesehen. Für sie ist es klar, dass dies aufhören muss und ist überzeugt, dass die Einführung von Kontingenten die Situation entschärfen würde. Auch sollten nur noch „Alpinisten“ auf den Gipfel dürfen. Alpinist Göttler ist ebenfalls dieser Meinung und denkt, dass dies der richtige Ansatzpunkt ist. Er sagt, es sei zudem notwendig, dass die Gesellschaft kritisch hinterfrage, in welchem Stil die Bergsteiger in dieser Region unterwegs seien. Tatsächlich gäbe es ohne Hilfe von Sauerstoff und Sherpas zwar keinen Stau; jedoch auch weniger Gipfel-Erlebnisse. Mit ihrer Überzeugung sind Binsack und Göttler nicht allein. Auch Expeditionsleiter Kari Kobler ist der Ansicht, dass der Zugang zum Everest wirklich strenger begrenzt werden müsse; auch wenn diese Expeditionen natürlich einen wichtigen wirtschaftlichen Faktor für die ganze Region darstellen würden.