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Explosion in Lyon - Ermittler finden DNA-Spur auf Sprengsatz

DMZ - INTERNATIONAL - Patricia Jungo ¦

#mittellaendische ¦

 

Nach der Explosion eines Sprengsatzes in der Innenstadt von Lyon am Freitag sind neue Hinweise aufgetaucht. Aus Ermittlerkreise verlautete am Samstag, dass auf der detonierten Tasche eine DNA-Spur gefunden worden sei. Ob diese vom Hauptverdächtigen stammen, sei allerdings noch nicht erwiesen und wir untersucht. Bisher bekannte sich noch niemand zur Tat und die französische Polizei sucht nach einem Mann, der anscheinend mit einem Velo geflohen ist. Nach ersten Vermutungen der Ermittler könnte der Täter kleine Mengen des Sprengstoffes TATP verwendet haben; dabei handelt es sich um eine hochexplosive Substanz, welche häufig von Dschihadisten eingesetzt wird; so auch bei den Pariser Anschlägen im November 2015 durch Islamisten. Die Fahndung nach dem Verdächtigen läuft auf Hochtouren. Dieser hatte die mit Schrauben und Metallkugeln gefüllte Tasche am Freitagabend in einer Fussgängerzone in der Altstadt von Lyon deponiert. Man geht davon aus, dass die Explosion dann mit einem Fernzünder ausgelöst wurde. Es wurden 13 Menschen leicht verletzt. Ermittlungen wegen versuchten Mordes in Zusammenhang mit einer Terrortat wurden bereits von der Anti-Terror-Abteilung der Pariser Staatsanwaltschaft in die Wege geleitet. Auf Twitter publizierte die Polizei ein Bild des etwa 30-jährigen Hauptverdächtigen. Dieses war von einer Überwachungskamera kurz vor der Explosion aufgenommen worden. Der laut Polizei gefährliche Mann war auf einem schwarzen Mountainbike, einem dunklen Rucksack und vermummt beobachtet worden. Der Bürgermeister des zweiten Arrondissements von Lyon, Denis Broliquier, bezeichnete den Sprengsatz als zu schwach, um zu töten. Momentan arbeiten 90 Fahnder und 30 technische Experten der Polizei mit allen Mitteln daran, den Täter rasch zu identifizieren. Laut Staatsanwalt haben sich schon mehrere Dutzend Zeugen gemeldet. Ihre Aussagen werden nun ausgewertet. Bekannt hat sich jedoch niemand zur Tat. Staatspräsident Emmanuel Macron bezeichnete die Tat am frühen Freitagabend als «Angriff». Auf Twitter teilte er mit, er denke an die Verletzten und ihre Angehörigen sowie an alle Bewohner der Stadt.