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Der Autokonzern Fiat Chrysler schlägt Hochzeit mit Renault vor

DMZ - WIRTSCHAFT ¦

#mittellaendische ¦

 

Der Autokonzern Fiat Chrysler schlägt eine Fusion mit Renault vor. Das teilte das Unternehmen am Montag mit. Bei einem Zusammenschluss würde einer der grössten Autokonzerne der Welt entstehen. Die Allianz dürfte vor allem die Marktführer Volkswagen und Toyota herausfordern.

VW wollte die Ankündigung am Montag nicht kommentieren.

Fiat  Chrysler schlägt eine Fusion zu gleichen Teilen der Unternehmen als einen 50/50-Zusammenschluss vor. Fiat Chrysler (FCA) schlägt nach eigenen Angaben vor, dass beide Unternehmensgruppen je die Hälfte an dem geplanten Gemeinschaftsunternehmen halten. Durch die Fusion erhoffen sich die Konzerne jährliche Einsparungen von fünf Milliarden Euro. 

Renault bestätigte, den Vorschlag erhalten zu haben. Der Verwaltungsrat von Renault werde am Vormittag über die Offerte beraten und sich danach schriftlich äussern, teilte das Unternehmen in Boulogne-Billancourt bei Paris mit.

 

An den Börsen wurden die Pläne begrüsst Die Papiere Renault legten bislang um mehr als 13 Prozent auf 56,83 Euro zu. Die Aktie von Fiat Chrysler gewann mehr als zehn Prozent auf 12,64 Euro. Der europäische Autosektor war am Vormittag mit plus 1,3 Prozent der beste der Stoxx-600-Branchenübersicht , nachdem er kurz nach der Eröffnung sogar mit einem Aufschlag von mehr als drei Prozent notierte hatte.

Mit ihren hohen Kursgewinnen stoppten Renault und Fiat Chrysler vorerst ihren seit Monaten laufenden übergeordneten Abwärtstrend, der die Aktien von Renault mit Kursen von zuletzt unter 50 Euro auf das Niveau von Oktober 2014 gedrückt hatte. Ähnlich das Bild bei den Fiat-Chrysler-Anteilen, die vergangene Woche mit Kursen unter 11,50 Euro auf den tiefsten Stand seit August 2017 abgesackt waren.

Die Schweizer Grossbank UBS hat die Einstufung für Renault „Neutral“ mit einem Kursziel von 58 Euro belassen. Die Vorteile bei einem Zusammengehen der beiden Autobauer seien offenkundig, schrieb Analyst Patrick Hummel in einer am Montag vorliegenden Studie. Er rechnet mit Synergien zwischen 3,0 und 6,6 Milliarden Euro. Abzuwarten bleibe aber, wie die beiden Hauptaktionäre von Renault - der französische Staat und der japanische Partner Nissan - auf die Fusionspläne reagieren.

Auch Fiat Chrysler belässt UBS mit einem Kursziel von 13,30 Euro auf „Neutral“.

„Der vorgeschlagene Zusammenschluss würde einen globalen Autohersteller schaffen, herausragend in Bezug auf Umsatz, Volumen, Rentabilität und Technologie sowie von Vorteil für die Anteilseigner der Unternehmen“, teilte Fiat  Chrysler weiter mit. Es habe bereits Gespräche zwischen beiden Unternehmen gegeben, um Produkte und Regionen für eine Zusammenarbeit zu identifizieren.