· 

Schweizer blicken zuversichtlich in die Zukunft

DMZ - GESELLSCHAFT - Patricia Jungo ¦

#mittellaendische ¦

 

Die grosse Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer schaut nach wie vor zuversichtlich in die Zukunft und fühlt sich auch sicher. Dies ist auf das politische System und die gute Wirtschaftsentwicklung zurückzuführen. Doch auch Ängste bestehen; diese betreffen besonders die Zunahme wirtschaftlicher Probleme, die Migrationspolitik und die politische Lage. Eher selten werden Ängste betreffend Gewalt, Sorge um die Sozialwerke und das Klima genannt. Dies zeigte die am Dienstag veröffentliche Studie „Sicherheit 2019“. 95 Prozent der Befragten fühlen sich im Allgemeinen sicher, für 90 Prozent stimmt dies auch, wenn sie nachts alleine in der gewohnten Gegend unterwegs sind. Auch im öffentlichen Raum haben 83 Prozent ein Gefühl von Sicherheit. Gegenüber früheren Umfragen sind die Werte auf hohem Niveau konstant. Behörden und Institutionen geniessen höheres Vertrauen. Auf einer Zehner-Skala verzeichnen Polizei 8 Punkte, Gerichte 7,4, Bundesrat 7,1, eidgenössisches Parlament 6,7 und Armee 6,6 Punkte. Medien und politische Parteien findet man traditionellerweise auf den letzten Rängen. Das Gesamtvertrauen hat sich auf bedeutende 6,8 Indexpunkte erhöht. Laut der Studie ist dies ein historischer Höchstwert. Weit kritischer ist das Urteil betreffend die weltpolitische Lage, welche von 73 Prozent der Befragten pessimistisch eingeschätzt wird. Dieser Anteil ist höher als im 2018 und besonders Frauen und ältere Menschen beurteilen die Lage als düster. Besonders die Machtpolitik der Grossmächte wird als Gefahr für die Schweiz angesehen; dabei werden in erster Linie die USA, China und Russland genannt. Laut Autoren wird US-Präsident Donald Trump auffallend häufig namentlich erwähnt. Auch Nationalismus und Rechtspopulismus werden als Grund zur Besorgnis aufgeführt. Der bilaterale Weg der Schweiz geniesst solide Zustimmung und mehr als 80 Prozent der Befragten sind gegen einen Beitritt der Schweiz in die EU, denken aber, die wirtschaftliche Zusammenarbeit solle intensiviert werden. 35 Prozent sind für eine politische Annäherung. Was die aktive Beteiligung der Schweiz für die Anliegen der Uno angeht, sprechen sich etwa 60 Prozent der Befragten dafür aus. Noch mehr sind für einen Sitz im Uno-Sicherheitsrat und 60 Prozent finden, die Schweiz solle der Uno auch Friedenstruppen zur Verfügung stellen. Eine Annäherung an die Nato wird jedoch nur von einem Drittel der Befragten unterstützt. In Sachen Schweizer Armee erachten diese rund vier Fünftel als notwendig, die Hälfte davon sieht sie jedoch eher als notwendiges Übel. Die Berufsarmee geniesst jedoch weniger Zustimmung als bei der letzten Befragung. 2019 waren 60 Prozent der Befragten für die Miliz. Ein Drittel der Befragten findet auch das Armeebudget zu hoch. In diesem Jahr wurden zum ersten Mal Fragen betreffend Chancengleichheit in der Armee gestellt. 99 Prozent der Befragten fanden Chancengleichheit zwischen den Landessprachen sehr wichtig, 95 Prozent zwischen den Geschlechtern. Bei der sexuellen Orientierung waren es 93 Prozent und bei der Religion 91 Prozent. Bei «Sicherheit 2019» handelt es sich um die 21. Ausgabe der seit 1999 erscheinenden Studienreihe «Sicherheit». Im Januar dieses Jahres wurde dafür vom Befragungsinstitut Link 1213 Stimmberechtigte telefonisch befragt. Die Militärakademie (MILAK) der ETH Zürich und das Center for Security Studies der ETH Zürich sind Herausgeber der Studie.