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Wie sich Berufswünsche der Schulabgänger unterscheiden

DMZ - WIRTSCHAFT ¦ Marco Perroulaz ¦

#mittellaendische ¦

 

Rund 85'000 Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren standen im April vor der Ausbildungswahl. Davon haben knapp 48'000 eine Anschlusslösung. 55 Prozent der jungen Männer streben nach der obligatorischen Schulzeit eine berufliche Grundbildung an. Bei den jungen Frauen sind es rund 40 Prozent. Diese hochgerechneten Zahlen stammen aus einer Befragung durch das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI. Demzufolge ziehen die Jugendlichen für die Zeit nach Ende des Schuljahres 2018/2019 am häufigsten eine Lehre (berufliche Grundbildung) in Erwägung. Maturitätsschulen werden am zweithäufigsten genannt. In der französisch- und italienischsprachigen Schweiz weckt der Maturitätsweg hingegen am meisten Interesse. Im Landesdurchschnitt gewinnt die Matura an Interesse, doch ist auch der Wunsch nach einer Allgemeinbildung stärker vertreten als im Vorjahr. Neben der Lehre und der Maturität werden entweder eine Zwischenlösung oder ein Brückenangebot angestrebt.

Die Berufswünsche der jungen Frauen und Männer, die eine Lehre machen wollen, unterscheiden sich teils stark. Neu in den Top 3 bei den jungen Männern ist die Lehre zum Elektroinstallateur (2018: Polymechaniker). Bei den jungen Frauen hat die Lehre zur Fachfrau Betreuung im Vergleich zu 2018 einen Platz gut gemacht und ist neu unter den Top 3. Trotz der sich abzeichnenden Veränderungen auf dem Berufsmarkt orientieren sich viele Jugendliche an Lehren, die seit langem beliebt sind. Viele angehende Lernende kamen dank einer vorangehenden Schnupperlehre zu ihrem Lehrvertrag.

Seitens Unternehmen wurden im April 2019 rund 80'000 Lehrstellen angeboten. Davon entfällt ein Grossteil auf die Branchen «Handel», «Gesundheits- und Sozialwesen», «Verarbeitendes Gewerbe» und das «Baugewerbe». In den Branchen «Energieversorgung» und «Verkehr» hat das Lehrstellenangebot zugenommen. Hingegen weisen insbesondere die Branche «Grundstücks- und Wohnungswesen» (Kaufleute Treuhand/Immobilien, KV) sowie das «Gastgewerbe» eine rückläufige Tendenz aus.

Das «Nahtstellenbarometer» wird jährlich zwei Mal erhoben und befragt schriftlich Jugendliche im Alter ‪von 14 bis 16‬ Jahren und Unternehmen mit mindestens zwei Mitarbeitenden.