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Baden und Birr - weiterer Stellenabbau bei General Electric

DMZ - WIRTSCHAFT ¦ Patricia Jungo¦

#mittelländische

 

Der Stellenabbau bei General Eletric geht in die nächste Runde; wieder sollen 450 Stellen verloren gehen. Der US-Konzern will davon 350 in Baden abbauen, die restlichen in Birr. Als Grund nennt GE die Herausforderungen auf dem globalen Energiemarkt. Für die Aargauer Regierung und den Stadtrat von Baden ist diese Entwicklung sehr bedauerlich und man hofft, dass sich die Entlassungen möglichst in Grenzen halten. Laut Mitteilung des US-Konzerns sollen die Standorte Baden und Birr aufrechterhalten werden. Es soll sich um einen Vorschlag handeln und aktuell läuft ein Konsultationsverfahren mit den internen Arbeitnehmervertretern. Von den abzubauenden Stellen sind laut GE 10 Prozent schon vakant wegen natürlicher Wechsel. Ziel der neuen Umstrukturierung ist die Steigerung der operativen Performance und Konkurrenzfähigkeit und die Vereinfachung der Organisation. Weiter erläutert GE, die Nachfrage habe sich verändert und der Markt für die Produktion von Strom aus fossilen Brennstoffen habe gelitten. Dies betreffe vor allem Produktion und Service von Gasturbinen. Das Jahr habe für die Sparte GE Power einen Verlust von 2.6 Milliarden Dollar mit sich gebracht. Auf dem stark umkämpften Markt sei es unumgänglich durch Kostensenkung wettbewerbsfähiger zu werden. Dabei sollten der Bereich GE Power reorganisiert werden und eigenständige Geschäftsbereiche entstehen. Des Weiteren betont GE, man wolle den bestehenden Sozialplan beibehalten und sei sich bewusst, wie schwierig die Situation für die Angestellten sei. Weiterhin werde man alles daran setzen, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern neue Stellen zu vermitteln, was auch bis jetzt in 90 Prozent der Fälle möglich gewesen sei. Der Stadtrat von Baden äussert in einer Medienmitteilung seine Enttäuschung über den erneuten Abbau, zeigt sich aber hinsichtlich einer Kompensierung des von GE angekündigten Stellenverlustes optimistisch. In der Region sei die Nachfrage nach Fachkräften vor allem in den Bereichen Hightech Energie, ICT und Medizintechnik sehr gross und für die vom Stellenabbau betroffenen GE-Mitarbeiter würden sich daher gute Jobalternativen anbieten. Im aargauischen Oberentfelden arbeiten zurzeit 500 Personen bei General Electric. Gemäss Ankündigung von GE Mitte 2018 sollte dieser Standort geschlossen und die Arbeitsplätze nach Birr verlagert werden. Da das Werk sehr gut lief und es auch voll ausgelastet war, wurde im Februar entschieden, den Standort in Oberentfelden aufrechtzuerhalten. Diesen Montag wurde im Communiqué der Aargauer Regierung wiederum die Schliessung des Standorts Oberentfelden mitgeteilt, was auch von GE bestätigt wurde. Man stellte klar, dass der Umzug nicht gestoppt, sondern nur verlangsamt worden sei. Der Umzug nach Birr sei für die zweite Jahreshälfte 2020 geplant. Ziel sei durch die Zusammenlegung der Arbeitsplätze aus Birr einen stärkeren und konkurrenzfähigeren Produktionsstandort zu machen. Dazu wolle man viel Geld investieren.

 

Quelle: SRF News