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Nein zu E-Trotti-Chaos in den Schweizer Städten

DMZ - WIRTSCHAFT ¦ Patricia Jungo ¦

#mittelländische ¦

 

Das Trotti-Chaos in Paris ist für den Schweizer Fussgänger-Verband Anlass zur Besorgnis. Auch in der Schweiz könnte es zur Behinderung von Passanten kommen. Die Schweizer Städte sind aber eher optimistisch gestimmt und obwohl man erst am Anfang des E-Trotti-Booms steht, gibt man sich beispielsweise in Zürich zuversichtlich. Gleiche Stimmen sind aus Basel, Winterthur und Zug von den zuständigen Behörden zu hören. Für sie steht fest, dass klare Regeln und Angebots-Beschränkungen den Wildwuchs verhindern werden. In Paris jedoch sind die E-Trottinetts ein wirkliches Problem geworden. SRF-Korrespondentin Alexandra Gubser berichtet aus Paris, dass diese überall herumstehen, auf Einbahnstrassen fahren und es für Busse und Taxis zu Behinderungen kommt. Die Pariser Behörden reagieren nun auf das zunehmende Chaos mit saftigen Bussen für das Fahren auf dem Trottoir und das wilde Parkieren. Respektvoll angewendet sind die E-Trottis sehr praktisch. Man findet sie zu jeder Zeit mit dem Handy in unmittelbarer Nähe, begibt sich an den gewünschten Ort und lässt sie dort stehen. Leider sind sie in Paris zum Ärgernis ausgeartet. Derweil steht der Trend in der Schweiz noch am Anfang. Die verschiedenen Anbieter bieten ihre 2'500 Fahrzeuge in den Städten Basel, Winterthur, Zug und Zürich an. In Zürich sind sie den Fussgängern aber zeitweise bereits ein Dorn im Auge, fahren auf dem Trottoir oder stehen einfach im Wege. Dies berichtet Dominik Bucheli vom Verband Schweizer Fussverkehr und fügt bei, dass die Entwicklung in den nächsten Jahren Anlass zur Sorge ist. Man befürchte, dass auch in unserem Land die Anzahl Anbieter auf einmal explodieren könnte, was zu einem Überangebot führen würde. Der Sprecher des Sicherheitsdepartements der Stadt Zürich, Robert Soós versichert, man behalte die Situation im Auge und es sei klar, dass der öffentliche Raum nicht durch Verleihfahrzeuge besetzt werden dürfe. Auch Behinderungen von Passanten seien nicht akzeptabel. Zurzeit scheint es jedoch in den betroffenen Städten keine gravierenden Probleme mit E-Trottis zu geben. In Basel, wo das Angebot gut genutzt wird (400 Fahrzeuge), glaubt man fest daran, dass die E-Trottis mittelfristig zur Entschärfung der Parkplatzsituation beitragen werden. Allgemein werden die Sorgen der Fussgänger sehr ernst genommen und die Anzahl der E-Trottis pro Anbieter ist beschränkt. Des Weiteren brauchen die Betreiber eine Bewilligung und teilweise müssen sie auch Gebühren bezahlen. In Bern, wo mehrere Anbieter ihre Fahrzeuge anbieten wollen, müssen die Regeln für eine Bewilligung noch festgelegt werden. Laut Mitteilung der Stadt werden Bewilligungen jedoch frühestens 2020 vergeben werden.

 

Quelle: SRF News