· 

US-Verband will nächstes Mega-Event schon 2020

DMZ - SPORT ¦

#mittellaendische ¦

 

"Everthing is bigger in America" - das trichtern sie in den USA schon den Kindern ein. Alles muss eben grösser sein in Amerika. Die Cadillacs werden zu Party-Mobilen gepumpt, die Pommes gibt es in extragross. Und für den US-Sport gilt dieses Motto ohnehin schon längst. Da soll der Fussball nicht hinten anstehen. Den Trend zum Mega-Turnier will der US-Verband USSF jedenfalls nicht verschlafen.

Schliesslich ist EM-Endrunde bereits aufgebläht, die Nations League wird wohl bald global ausgespielt, und die Weltmeisterschaft hat spätestens in sieben Jahren XXL-Format. Doch bis zum Turnier 2026 in den USA, Kanada und Mexiko wollen die Amerikaner nicht auf den grossen Fussball warten. Schon 2020 soll ein Mega-Event her - eine Interkontinental-Meisterschaft mit Teams aus Nord-, Mittel- und Südamerika. Die Idee dazu hatte USSF-Präsident Carlos Cordeiro, der die zehn Verbände der südamerikanischen Konföderation CONMEBOL per Brief über seine Pläne informierte.

Der Wettbewerb wäre eine Art Neuauflage der Copa America Centenario, die 2016 als Sonderausgabe der Südamerika-Meisterschaft mit Teams von beiden amerikanischen Kontinenten ausgetragen worden war. Das neue Turnier würde nach USSF-Modell wie 2016 in den USA steigen und zur selben Zeit wie die paneuropäische EM 2020 stattfinden. Laut New York Times soll das Mega-Event den 16 eingeladenen Teams (alle zehn aus dem Süden und sechs aus dem Norden) fast 200 Millionen US-Dollar einbringen, allein der Gewinner soll elf Millionen einstreichen.

 

Vorschlag der USA wird von FIFA im März besprochen

Der nordamerikanische Verband CONCACAF begrüsste die Idee als Ergänzung zum Gold Cup, der nordamerikanischen Meisterschaft. Ein neues Turnier würde nach CONCACAF-Meinung "unsere Vision von Wettkampf-Fussball für unsere Mitgliedsorganisationen auf höchstem Niveau" erweitern. Wie die CONMEBOL dazu steht, ist bislang nicht bekannt. Der Turnier-Vorschlag der USA soll am 15. März vor dem Treffen des FIFA-Councils in Miami besprochen werden.

Laut "New York Times" sei das neue Turnier nicht als Konkurrenz zum Gold Cup oder der Copa America geplant. Bislang ist die reguläre Copa für dieses Jahr in Brasilien geplant. Die CONMEBOL soll jedoch die Absicht haben, das Turnier auf 2020 zu verschieben, um sich dem EM-Rhythmus anzupassen. Die Cordeiro-Vision hängt also massgeblich vom guten Willen und den eigenen Plänen der Südamerikaner ab.

 

Mega-Turnier als WM-Vorspiel

Aus Sicht der USA würde das neue Turnier Sinn machen. Die Nationalmannschaft könnte sich mit grossen Fussball-Nationen wie Brasilien und Argentinien messen. Da klingelt die Kasse. Aktuell ist das zu selten der Fall, da die USA für die WM 2018 nicht qualifiziert waren. Da käme ein grosses Bohei mit den Grössen der Szene wie 2016, als die USA bis ins Halbfinale der Copa America vorstiessen, gerade recht.

Zudem würde das Turnier dabei helfen, sich auf die Ausrichterstädte für die WM 2026 festzulegen. Da sollen schliesslich 60 Partien in US-Stadien steigen. Alles mega eben.

 

Doch!

Die südamerikanische Fussball-Konföderation CONMEBOL hat sich gegen ein gemeinsames Turnier mit den Mannschaften aus Nord- und Mittelamerika und der Karibik CONCACAF, das 2020 in den USA stattfinden soll, ausgesprochen. Zuvor hatte es einen entsprechenden US-Vorschlag gegeben.

In einem Brief werden dafür logistische Gründe genannt, zudem sei der geplante Wettbewerb noch nicht von der FIFA genehmigt. CONMEBOL-Chef Alejandro Dominguez wies in dem Schreiben auch darauf hin, dass der Verband erst im Januar eine Einladung zur Copa América ausgeschlagen habe.