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Swiss E-Prix in Bern trotz Chaoten ein Grosserfolg

DMZ - SPORT ¦

Marco Perroulaz ¦

#mittellaendische ¦

 

Abgesehen vom nervenden Motorengeheul, das durch relativ bescheidenes Antriebsjaulen ersetzt wird und dem fehlenden Benzinduft, ist der E-Prix fast wie ein Grand Prix der Formel 1. Inklusive Karambolage, Boxengasse, Fankurve, Spannung und Rennatmosphäre.

Am Start waren am späten Samstagnachmittag 22 Rennfahrer, darunter die beiden Schweizer Sébastien Buemi und Edoardo Mortara auf den Startpositionen 3 und 18. Das Rennen musste schon wenige Sekunden nach dem Start unterbrochen werden, weil es in der Schikane noch vor der ersten Kurve zur Kollision kam. Beendet wurde das spektakuläre Rennen auf regennasser Strasse. Dazwischen lagen 45 Minuten plus 1 Runde purer Nervenkitzel. Die 272 resp. mit zuschaltbarem Booster 304 PS starken und 900 Kilogramm schweren Vehikel werden überraschend schnell auf 225 Stundenkilometer katapultiert.

Trotzdem können sich eingefleischte Formel 1 Fans nicht wirklich für die Formel E Meisterschaft begeistern, welche bereits zum fünften Mal auf innerstädtischen Strecken in zwölf Grossstädten rund um die Welt ausgetragen wird. Unter anderem in Metropolen wie Hongkong, Mexiko City, Rom, Paris, New York – und dieses Jahr auch in Bern.

Das Berner Autorennen für Elektroautos - in der Schweiz ‚Swiss E-Prix’ - war das drittletzte von insgesamt dreizehn Rennen der aktuellen Formel-E-Saison im weltweit renommiertesten Wettkampf für Elektro-Rennautos, der »ABB FIA Formel E Meisterschaft 2018/2019«. Es folgen noch zwei Rennen in New York. Gesamtsieger dürfte übrigens zum zweiten Mal der Franzose Jean-Eric Vergne, Rennteam DS, werden.

Im Vorfeld zum Rennen in Bern machten bedauerlicherweise einige hundert Chaoten auf sich aufmerksam als sie die vorbereitete Rennstrecke mit Velos befuhren. Darauf angesprochen erläuterte ein Beobachter »Das ist einfach nur peinlich! Destruktiv und eines Berners unwürdig. Es ging ihnen vermutlich vorallem darum, ihren Frust loszuwerden. Nachdem sie ihr stumpfsinniges zerstörerisches Tun vollendet und Schäden für mehrere hunderttausend Franken verursacht hatten, waren sie ähnlich wie der Wolkenbruch schon wieder verschwunden. Nach dem skandieren eines Veloslogans lösten sie sich dann wieder auf, habe ich gehört.« Die Organisatoren machten allerdings einen tollen Job und liessen sich davon nicht entmutigen. Ebensowenig wie die hochgerechnet weit über 100’000 begeisterten Besucher, welche den Event dank Wetterglück und attraktivem Rahmenprogramm zum einzigartigen Volksfest machten. »Es heisst, es wurden ein paar organisatorische Fehler gemacht. Doch sind die Gegner des Anlasses bestimmt in der Minderheit. Ich kann mir schlicht nicht vorstellen, dass man lieber Events in der Stadt hätte, die in der Nacht stören. Bern liebt ganz offensichtlich den Swiss E-Prix und hofft auf eine Wiederholung.« ergänzte der E-Prix-Fan noch. »Allerdings habe ich gehört, dass auch Zürich und Genf um den begeisternden und bestimmt rentablen Touristenmagneten buhlen.«