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Erhöhung der Hitzewarnstufe auf 4

DMZ – GESUNDHEIT / WISSEN ¦

Patricia Jungo ¦

#mittelländische ¦

 

In der Region Basel und Teilen des Wallis sind die Hitzewarnungen vom Bundesamt für Meteorologie von Stufe 3 auf 4 erhöht worden. Bei Temperaturen ab 35 Grad verlangt die Gewerkschaft Unia die Schliessung der Baustellen. Die Hitzerekordwerte, die ab Wochenmitte für die Schweiz vorgesehen sind, werden laut MeteoSchweiz aufgrund neuer Modellberechnungen und Einschätzungen der internen Fachpersonen noch höher klettern. Daher wurde die Warnung für die Regionen Nordwestschweiz und Zentralwallis auf die Stufe 4 verlegt. Die neuen Warnregionen 4 befinden sich um Basel, Rheinfelden AG und Frick-Leibstadt AG, im Kanton Wallis um die Regionen Conthey-Fully, Martigny-Verbier, Sion-Crans-Montana, das Val d'Hérens, Val d'Anniviers, um die Region Lötschental-Naters sowie das Turtmann- und das Vispertal. In den rot markierten Zonen der Gefahrenstufe 4 (gross) kann es zu Tageshöchstwerten von 35 bis 39 Grad kommen. Bei der Stufe 3 (erheblich) situieren sich die Temperaturen von 32 bis 37 Grad. Man geht aufgrund der von MeteoSchweiz für den Mittwoch und Donnerstag berechneten Temperaturprognosen davon aus, dass die Rekordhitzewerte diverser Stationen wanken könnten. Demnach gilt für Basel-Binningen die Prognose 38,5 Grad, nur 0,1 Grad weniger als der Rekord von 38,6 Grad vom 13. August 2003. Mit 37,4 Grad könnte es in Luzern zum Hitzerekord kommen. Am heissesten war es dort am 29. Juli 1947 mit 36,9 Grad. Auch Zürich und Davon scheinen neue Rekordwerte erwarten zu müssen. Es gilt zu bemerken, dass als die Basis für die Hitzewarnungen von MeteoSchweiz nicht die eigentliche, sondern die gefühlte Temperatur, welche durch den sogenannten Hitze-Index (HI) beschrieben wird, gilt. Bei diesem Index handelt es sich um eine berechnete Grösse aus Temperatur und Feuchtigkeit. MeteoSchweiz erklärt, dass Hitze bei tiefer relativer Luftfeuchtigkeit erträglicher ist als bei höher und auch Lufttemperatur, Sonneneinstrahlung, relative Feuchtigkeit oder Wind das Hitzeempfinden beeinflussen. MeteoSchweiz schreibt in ihrer Mitteilung, dass die Exaktheit der Prognosen für diese Hitzewoche immer auch gewisse Unsicherheiten aufweise und dasselbe gelte auch für die Dauer der kommenden Hitzewelle. Die Gewerkschaft Unia sorgt sich indes um die Beschäftigten auf dem Bau und fordert bessere Schutzmassnahmen, die im Notfall auch bis zur Schliessung einer Baustelle gehen könnten. Betroffen sind vor allem Baustellen mit direkter Sonneneinstrahlung, zum Beispiel auf Autobahnen und auf Baustellen mit starker Rückstrahlung (Teerflächen). Diese sollen ab 35 Grad geschlossen werden und bei Temperaturen von über 30 Grad dürften nur noch Arbeiten im Schatten erledigt werden. Es darf nicht sein, dass Termin- und Zeitdruck wichtiger sind als die Gesundheit der Arbeitnehmenden. Am Montag rief das Kantonsarztamt des Kantons Bern nochmals die drei goldenen Regeln in Erinnerung, um eine mehrtägige Hitzeperiode am besten zu ertragen: Vermeiden von körperlicher Anstrengung, Fernhalten von der Hitze, den Körper möglichst kühlen, sowie viel Flüssigkeit zuführen und leichte Kost geniessen. Für Kleinkinder, schwangere Frauen und vor allem für ältere oder kranke Menschen kann eine Hitzewelle lebensbedrohlich sein und Herz-Kreislauf – und Atemwegserkrankungen nach sich ziehen. Aufgrund der beeinträchtigten Wärmeregulation wird das Schwitzen vermindert und man verspürt weniger Durst.