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28-Jähriger muss lebenslänglich ins Gefängnis

Foto: Sergej Glanze / FUNKE Foto
Foto: Sergej Glanze / FUNKE Foto

DMZ - INTERNATIONAL ¦

#mittellaendische ¦

 

Ein Jahr nach dem Tod einer unbeteiligten Studentin bei einer Verfolgungsjagd ist ein 28-Jähriger wegen Mordes verurteilt worden.

 

Am 6. Juni 2018 tötete Milinko P. auf der Flucht vor der Polizei die 22-jährige Johanna Hahn mit seinem Auto an der Kantstrasse Ecke Wind­scheidstrasse. Bis heute legen ihre Familie und Freunde Blumen am Unglücksort ab.

 

Berlin. Ein Jahr nach dem Tod einer unbeteiligten Frau bei einer Verfolgungsjagd in Berlin-Charlottenburg hat das Berliner Landgericht den Angeklagten wegen Mordes zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe verurteilt. Das Landgericht sah es in seinem Urteil am Donnerstag als erwiesen an, dass der Raser auf der Flucht vor der Polizei die junge Frau überfuhr.

Die 22 Jahre alte Studentin Johanna Hahn schob ihr Fahrrad auf dem Bürgersteig, als sie am 6. Juni 2018 von dem Auto erfasst wurde. Sie starb noch am Unfallort. Ein 18-jähriger Beifahrer des Angeklagten starb wenig später.

Der aus Serbien stammende 28-jährige Milinko P. sowie zwei 18- und 14-jährige Insassen waren laut Anklage nach einem Diebstahl auf der Flucht vor der Polizei. An einer für ihn roten Ampel habe der Angeklagte mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit einen Unfall mit weiteren Autos verursacht und dabei die Fussgängerin tödlich erfasst.

 

Der Staatsanwalt war nach sechsmonatigem Prozess vom Vorwurf des Mordes abgerückt. Er forderte unter anderem wegen fahrlässiger Tötung und gefährlichen Eingriffs in den Strassenverkehr eine Strafe von acht Jahren und vier Monaten Gefängnis. Die Verteidiger plädierten auf fahrlässige Tötung.

 

Der Linken-Politiker Gregor Gysi, der als einer der Nebenkläger die Familie vertritt, hatte im Prozess über die getötete 22-Jährige gesagt: «Sie hat sich für alle Benachteiligten egal welcher Nationalität eingesetzt.» Die junge Frau hatte Soziale Arbeit studiert.

 

 

Quelle: Morgenpost