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Erste Tote während Hitzewelle - Es hat keinen Platz für Unvernunft und Dummheit!

DMZ - GESUNDHEIT / WISSEN ¦

#mittellaendische ¦

 

Immer noch werden Kinder und Tiere in Fahrzeugen gelassen. Trotz Information und Aufklärung. Das Problem ist ernst zu nehmen und Hitze nicht zu unterschätzen! Auch ausserhalb von Fahrzeugen lauert der Tod, wenn man nicht aufpasst. Hohe Temperaturen beeinflussen die Gesundheit: Direkt kann Hitze Menschen schwächen, indirekt durch veränderte Pflanzenwelt und Pollensaison ihre Gesundheit verschlechtern. Oder Mücken und Zecken verbreiten sich – und mit ihnen Krankheitserreger.

 

Drei goldene Regeln für Hitzetage

  1. Körperliche Anstrengungen vermeiden
  2. Hitze fernhalten – Körper kühlen
  3. Viel trinken – leicht essen

Was ist eine «Hitzewelle» und wie wirkt sie auf die Gesundheit?

Eine Hitzewelle besteht dann, wenn die Temperatur mehrere Tage lang über 30°C hoch ist und sie nachts nicht unter 20°C sinkt. Diese klimatische Situation kann ein Gesundheitsrisiko darstellen. Für ältere oder (chronisch) kranke Menschen, schwangere Frauen oder für Kleinkinder kann sie sogar lebensbedrohlich sein. Sie kann zu Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen führen. Grund dafür ist eine beeinträchtigte Wärmeregulation. Man schwitzt dann weniger und empfindet ein vermindertes Durstgefühl.

 

Symptome bei Hitzestress

  • Hohe Körpertemperatur
  • Erhöhter Puls
  • Schwäche/Müdigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Muskelkrämpfe
  • Trockener Mund
  • Verwirrtheit, Schwindel, Bewusstseinsstörungen
  • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall

 

Wie Sie sich (und andere) vor der Hitze schützen

  • Vermeiden Sie körperliche Anstrengungen.
  • Halten Sie Wohnung und Körper möglichst kühl.
  • Nehmen Sie regelmässig und ausreichend Flüssigkeit zu sich (mindestens 1,5 Liter pro Tag).
  • Verpflegen Sie sich mit erfrischenden, kühle Speisen.
  • Gleichen Sie während und nach sportlichen Betätigungen den Salzverlust aus.
  • Lassen Sie weder Personen noch Tiere im abgestellten Auto zurück.

 

Hitze und Sterblichkeit

In ihrem technischen Risikobericht 2015 hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) Hitzewellen als eine der grössten Bedrohungen für die Schweiz klassifiziert.

Seit 2005 informieren das Bundesamt für Umwelt (BAFU) über Hitzewellen und Verhaltensempfehlungen. Mit diesen sollen Risikopersonen, Angehörige, Pflegepersonal, Ärztinnen und Ärzte sowie weitere Stakeholder sensibilisieren.

Im Hitzesommer 2003 verzeichnete die Schweiz eine zusätzliche, der Hitze zugeordnete Sterblichkeit von 975 Personen (7%). Insbesondere Personen über 65 Jahren waren davon betroffen. Im Vergleich dazu starben im gesamten Europa rund 70‘000 Menschen aufgrund der lang andauernden Hitze.

 

Hohe Temperaturen und Ozon

Hohe Temperaturen lassen auch die Ozonwerte steigen. Auch diese beeinträchtigen die Gesundheit, z.B. wenn die Atemwege gereizt oder entzündet werden.

Informationen zur Ozon-Beobachtung finden Sie auf der Webseite von MeteoSchweiz.

 

Einfluss auf Pflanzenwelt und Pollensaison

Der Klimawandel beeinflusst auch die Pflanzenwelt: Eingeschleppte nicht-einheimische Pflanzen (Neophyten) nehmen zu. Diese können Allergiker zunehmenden belasten. Ambrosia ist ein solches Beispiel. Sie hat hoch allergene Pollen. Weil sie von Mitte Juli bis Anfang Oktober blühen kann, verlängert sie die Allergiesaison um mehrere Wochen.

 

Klimawandel begünstigt Krankheitsübertragungen

Langanhaltende, hohe Temperaturen begünstigen auch eine übermässige Mücken- und Zeckenzunahme. Sie können Erreger in sich tragen, die zu Infektionskrankheiten führen. Nähere Informationen erhalten Sie unter vektorübertragene Krankheiten. Unter vektorübertragenen Krankheiten versteht man Infektionskrankheiten, bei denen sogenannte Vektoren, z. B. Mücken oder Zecken, die Erreger auf den Menschen übertragen.

Der Klimawandel begünstigt zudem das Auftreten bereits bestehender oder neu auftretender Infektionskrankheiten, beispielsweise Dengue- oder Chikungunya-Fieber und die Verbreitung von durch Zecken übertragener Encephalitis.