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Klimakiller Kohle weiterhin hochaktuell

DMZ - Politik / Umwelt

Patricia Jungo ¦

#mittellaendische ¦

 

Neben Öl und Gas ist im vergangenen Jahr erstmals seit 2012 wieder mehr in Kohle investiert worden. Für eine wirkliche Eindämmung der vom Menschen verursachten Erwärmung, wie sie die Pariser Klimaziele vorsieht, braucht es eine radikale Umstellung der weltweiten Energieversorgung. Gemäss neustem Bericht der Internationalen Energieagentur IEA zu den Energieinvestitionen sieht die Realität leider anders aus und von der Erreichung der Pariser Klimaziele sind wir weit entfernt. Weltweit wurden im letzten Jahr 80 Millionen Dollar in die Kohleenergie investiert, was zwei Prozent mehr entspricht als 2017. Öl- und Gasgeschäft legten gar vier Prozent zu. Ein Grund liegt in der erneuten Verteuerung von Öl. So lohnen sich Investitionen in dieses Geschäft. Stagnierend sind daneben die Investitionen in saubere Energien, die gerade nur einen Drittel von den gesamten Energieinvestitionen ausmachen. Will man die Pariser Klimaziele erreichen, müsste dieser Anteil bis 2030 auf zwei Drittel steigen. Dies liegt aber in weiter Ferne, wenn man bedenkt, dass im vergangenen Jahr wieder weniger in Fotovoltaik und Windkraft investiert wurde. Man muss allerdings beachten, dass gerade im Bereich der Solarzellen die Produktionskosten stark gesunken sind und vor diesem Hintergrund die reinen Investitionssummen nur bedingt aussagekräftig sind. Seit 2010 haben sich die Kosten um 75 Prozent reduziert, bei der Windkraft um 20 Prozent und bei der Energiespeicherung in Batterien sind es 50 Prozent. Dies bedeutet, dass der Rückgang in erneuerbare Energien auch mit den gesunkenen Kosten zu begründen ist. Dennoch ist es für die Internationale Energieagentur klar, dass man weltweit noch viel zu wenig in saubere Energien investiert. Hinweise für eine Verschiebung der Investitionsströme in diese Richtung gebe es nur sehr wenige.