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Zwischen Leid und Bedrohung – Menschen, die in der Schweiz wegen dem Staat verarmen

DMZ - SOZIALES ¦

#mittellaendische ¦

 

Viele Menschen leben in der Schweiz in unsäglichem Elend. Erst Recht müssen Menschen im Elend leben, welche weder IV, noch Sozialhilfe oder Ergänzungsleistungen erhalten, ausgesteuert sind und die Abklärungen von den Behörden in eine Jahrelange Länge gezogen werden. Ein Trauerspiel, das System hat. Der Gerichtsvollzieher steht ständig vor der Türe und es stapeln sich Mahnungen und Betreibungen. Aber es kommt von nirgendwo Geld und das mitunter Jahrelang!

Die Zahl solcher Fälle, steigt und stieg in den letzten Jahren enorm.

Zudem soll die Zahl der Schweizer IV-Bezüger/innen laufend verkleinert werden. Bestehende IV-Renten werden ungeachtet, des gesundheitlichen Zustands der Betroffenen gestrichen oder gekürzt. Menschen die zwar vom Arzt und Spezialisten als 100% arbeitsunfähig gelten, aber weil sie in einem eigenen Haushalt leben nur eine reduzierte Rente erhalten. Diese Menschen landen beim Sozialamt, die Abklärung läuft aber meistens Jahre, bis dahin landen die Betroffenen auf der Strasse. Und das in der Schweiz! Nicht dass wir in der Schweiz besser wären als andere Nationen, aber gerade auch hier, weil die Bürgerinnen und Bürger mit Brettern vor den Augen immer davon ausgehen, dass es in der Schweiz alles zum Besten steht.

 

Zwangsräumungen sind tägliche Realität

In einer Aktentasche trägt der Gerichtsvollzieher die Unterlagen für die Tagestour mit sich. Jeder Vorgang in einer blauen Klarsichthülle, sortiert nach den im Halbstundentakt angekündigten Terminen. Die Gerichtsbeschlüsse, mit denen Strom- oder Gaslieferanten Sperrungen durchgesetzt haben. Oder die Urteile zur Zwangsräumung von Wohnungen, weil die Mieter zum Teil über Jahre die Miete schuldig geblieben sind.

Wie viel genau die Menschen schulden, warum sie in diese Lage geraten sind, ob die Urteile womöglich ungerecht sind, das weiss der Gerichtsvollzieher nicht so genau. Denn es geht lediglich darum, das Recht durchzusetzen.

Viele Menschen, die aus Wohnungen geworfen werden oder denen die Energieversorgung abklemmen, sind erledigt. Hunderte von Zwangsräumungen sind in der Schweiz jährlich eine schlimme Realität. Aber auch hiervor scheint sich die Öffentlichkeit zu verschliessen oder geben die alleinige Schuld den Betroffenen. Aber so einfach ist das nicht. Es ist längst an der Zeit, dass jene Bevölkerungsmitglieder, welche auch an Werte wie Solidarität und soziale Gerechtigkeit glauben, vermehrt persönlich aktiv werden und sich bei den Verantwortlichen schriftlich bei entsprechenden Ämtern und der Politik beschweren.

Weshalb sollten wir solche Zustände im "Vorzeigeland der Menschenrechte und humanitären Traditionen" noch länger hinnehmen? Es bringt leider wenig, wenn der Beobachter, Kassensturz, etc., in regelmässiger Folge ständig neue relevante Beispiele von staatlich verantworteter Entrechtung und Diskriminierung unserer sozial schwächsten Mitbürger/Innen publiziert, ohne dass sich jeweils weitere Konsequenzen ergeben. Das Problem ist schon längst kein versicherungstechnisches oder juristisches Problem mehr, sondern primär ein politisches.

 

 

Quellen: Bundesamt für Statistik ¦ Beobachter ¦ Tagensanzeiger