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700 waren freiwillig im Gefängnis

DMZ - GESELLSCHAFT / LEBEN ¦

#mittellaendische ¦

 

Das Amt für Justizvollzug des Kantons Zürich feiert dieses Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Aus diesem Grund gewährt es der interessierten Bevölkerung Einblicke: Fast 700 Einwohnerinnen und Einwohner haben die Gelegenheit bereits genutzt. Noch sind einige Plätze frei.

Der Umgang einer Gesellschaft mit ihren Strafgefangenen sagt viel über die Gesellschaft selber aus. Es ist dem Amt für Justizvollzug darum ein grosses Anliegen, den modernen Justizvollzug greifbar zu machen.

Interessierte haben darum die Gelegenheit, am 21. und 22. September auf einem Parcours an der Hohlstrasse 552 in Altstetten zum Beispiel zu erfahren, was in einer rückfallpräventiven Therapie passiert, warum und wann eine straffällige Person Hafturlaub erhält, welche Kriterien für eine vorzeitige Entlassung erfüllt sein müssen oder wie die Bewährungshelferinnen und -helfer konkret arbeiten. Die meisten Menschen, die heute in einem Zürcher Gefängnis sitzen, werden früher oder später wieder in Freiheit leben – genau genommen mehr als 99 Prozent. Ziel des Amtes für Justizvollzug ist es, ihnen dabei zu helfen, in Zukunft straffrei zu leben und gute Nachbarn zu werden.

Neben viel Wissenswertem und Interessantem bietet der Rundgang an der Hohlstrasse auch Ästhetisches: Der Zürcher Fotograf Paolo Dutto hat Mitarbeitende und Insassen der Gefängnisse Affoltern am Albis und Dielsdorf fotografiert. Die grossformatigen Bilder sind Zeugen einer Welt, die kaum jemand, der keine Straftat begangen oder keinen Job in einer Strafanstalt hat, je zu Gesicht bekommt. Im Rahmen einer Wanderausstellung gastieren die Bilder im September beim Amt für Justizvollzug. Auf diese Weise bekommen die Menschen, die heute noch ihre Strafen verbüssen, aber schon bald wieder in Freiheit sein werden, ein Gesicht.

Die Anmeldung ist möglich über die Webseite des Amtes für Justizvollzug, wo auch die Institutionen und Zeitpunkte der Besuche sowie die Teilnahmebedingungen erklärt sind.