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Die Schweiz in Moskau: Pompös wie die Fürsten

Foto: admin.ch
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DMZ - POLITIK / UMWELT ¦

Marco Perroulaz ¦

#mittellaendische ¦

 

Allein die Renovation der Schweizer Botschaft in Moskau hat 42 Millionen Franken verschlungen. Dagegen war das viertägige Einweihungsfest mit 700‘000 Franken geradezu discountmässig günstig. 800 Personen sollen es gewesen sein, die man teils extra einfliegen liess und die natürlich allesamt nicht nur betüddelt und 5-Sterne-mässig verköstigt, sondern auch firstclass einquartiert werden wollten. Es muss schön sein, pompös wie die Fürsten zu leben ohne auch nur einen einzigen Franken dafür löhnen zu müssen. Den Umbau, vermutlich mit goldenen Ziegeln, hat der Fiskus bezahlt. Schliesslich hat das Land wo Milch und Honig fliesst finanzielle Mittel bis zum Abwinken und das will man doch herzeigen. Und die viertägige Luxusparty liess man sich durch dreissig nette Geldgeber finanzieren, die das Geld bestimmt in selbstloser Spenderlaune eingeworfen haben. Unter den Spendern sollen der Rohstoffkonzern Glencore und der Tabakmulti Philip Morris ebenso gelistet sein, wie ein russischer, in Genf wohnhafter Unternehmer. Bestimmt würde es nicht nur SP-Nationalrat Fabian Molina, der selbst an der Party zugegen war, interessieren, auf welchen Rechtsgrundlagen das Sponsoring von Anlässen der offiziellen Schweiz basiert. Ausserdem wäre es wohl interessant zu erfahren, zu welchem Zweck die Schweiz Paläste auf fremdem Territorium unterhält. Die Botschaft in Moskau soll, wie es heisst, eine der teuersten Investitionen der Schweiz im Ausland sein.