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Die Provokation fruchtete: Die "Kulturkommission" ist ein Schwindel und reines Arroganzprodukt

DMZ - KULTUR ¦

#mittellaendische ¦

 

Die Provokation unsererseits an die Adresse der Kulturkommissionen in der Schweiz haben gefruchtet. Es haben sich sehr viele Kommissionsmitglieder bei uns gemeldet und wollten unsere Aussagen relativieren.

Wir hatten berichtet: Die Kulturkommission ist in der Regel eine vom Gemeinderat gewählte Kommission mit eigenem Budget. Damit beginnt bereits das Desaster. Leider sitzen in solchen Kommissionen meist Leute, die kein Kulturverständnis haben oder sonstige erforderliche Kenntnisse. Frei nach dem Motto: „Jemand muss diesen „Job“ ja machen, besetzt man diese Kommissionen mit irgendwem.

Es reicht, wenn man Interesse und die nötige Bereitschaft zur Mitarbeit zum Thema Kultur mitbringt, um sich für solche Kommissionen zu „qualifizieren“.

 

In dieser lustigen Runde werden dann meist Entscheide gefällt, wer und was in der jeweiligen Gemeinde unterstützungswürdig ist. Also ist eine solche Kommission qualitativ etwa genauso gut, relevant und richtig, wie wenn eine handvoll Bürgerinnen und Bürger über die Qualität des Metzgerhandwerkes beraten würden. Der Sinn dieser Tätigkeit liegt im Unsinn der Sache und sorgt für munteres „Geld aus dem Fenster werfen, das uns nicht gehört“.

 

Meist noch viel unsinniger sind eigene organisierte „kulturelle“ Anlässe. Auch die Aufgabe, den Gemeinderat in Funktion der Kulturkommission in kulturellen Fragen den Gemeinderat zu informieren, beraten und unterstützen. Die Pointe dieses Witzes lässt sich auch bei grosszügigem Überlesen der Message zwischen den Zeilen nicht übersehen. Laien beraten Laien und bewerfen sich mit Arroganz.

 

Es ist erweisen und nachvollziehbar, dass in der Regel Entscheide nach Gutdünken und Sympathie gefällt werden, bzw. nur diejenigen Leute unterstützt werden, die man persönlich als Kommissionsmitglied mag. Dies zu prüfen ist einfach, da die jeweiligen Begünstigten jedes Jahr bekanntgegeben werden. Und den Rest, den man nicht mag, den unterstützt man eben nicht, auch wenn es der richtige Weg wäre. Ernstzunehmende Kulturschaffende können ein Lied davon singen oder ein Theater darüber aufführen. Deshalb gilt in der Kulturszene "das Abgelehnt werden von der Kulturkommission" landauf, landab als Bestätigung wirklich kulturell etwas zu bewegen.

 

Geld ausgeben, das einem nicht gehört

Dass auch in diesem Bereich auf kommunaler Ebene Steuergelder im grossen Stile verprasst werden dürfen, ist schlicht eine Frechheit. Dann mit der Arroganz zu tarnen etwas von der Materie verstehen zu wollen, sorgt letztlich auch beim Langsamsten der Begriffstutzigsten für schamloses Erbrechen. Solch inkompetente und selbstherrliche Kommissionen gehören verboten und die Mitglieder in die Verantwortung gestellt, die verschleuderten Gelder aus dem eigenen Sack den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern, braven Bürgerinnen und Bürgern zurückzuzahlen. Und zwar ohne zu maulen!

 

Dass diese Aussagen nicht allen gefallen haben war bereits bei der Publikation klar. Darum geht es auch. Aufzuzeigen wo was nicht optimal läuft. Wir konnten aufzeigen, wo es hapert. Dass es vielerorts auch durchaus normal abläuft steht ausser Frage, ist aber auch nicht wirklich interessant, da man ja vom Normalzustand ausgehen dürfte! So wurde uns mitgeteilt, wie es konkret in den Gemeinden aussieht - hier zusammengefasste Äusserungen:

  • unser Budget ist klein und wird gut kontrolliert
  • in der Tat sind in unserer Kommission nur Laien, aber bemühen sich fair zu sein
  • meistens müssen wir dem zustimmen, was der Gemeinderat vorgibt
  • unsere Entscheide werden vom Gemeinderat bestätigt