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Die Geschichte des Bundesrats

DMZ - POLITIK / UMWELT ¦

#mittellaendische ¦

 

Es ist doch schon eine ganze Weile her. Im November 1848 trat nämlich die allererste Bundesversammlung zusammen, wählte den ersten Bundesrat und machte Bern zur Bundesstadt. Mit der Annahme der Bundesverfassung 1848 wurde die Schweiz zu einem modernen Bundesstaat. Die Kantone hatten nun eine eidgenössische Regierung und ein eidgenössisches Parlament über sich.  

 

Über hundert Bundesrätinnen und Bundesräte hat die Vereinigte Bundesversammlung seit 1848 gewählt. Ein Blick in die Geschichte zeigt viele lange Amtsdauern und wenige Nichtwiederwahlen. Die Parlamentarier wählen die Bundesräte in geheimer Wahl. 

 

Amtsdauer und Rücktritt

Rund 10 Jahre bleiben die Bundesräte durchschnittlich im Amt. Die längste Amtsdauer gab es im 19. Jahrhundert. Carl Schenk war 32 Jahre Bundesrat. Ebenfalls sehr lange in der Landesregierung war Guiseppe Motta. Er war während der Zeit der beiden Weltkriege 28 Jahre im Amt. In der jüngeren Vergangenheit sind Kurt Furgler, Jean-Pascal Delamuraz, Kaspar Villiger und Moritz Leuenberger überdurchschnittlich lang im Amt geblieben. Eine Beschränkung der Amtsdauer oder ein Misstrauensvotum gibt es nicht. Den Zeitpunkt seines Rücktritts bestimmt also das amtierende Bundesratsmitglied. Hin und wieder erfolgte dieser jedoch auch auf Druck der Partei oder des Parlaments. Nichtwiederwahlen von wieder kandidierenden Bundesräten sind selten. Seit 1848 kam es viermal dazu. (Ulrich Ochsenbein 1854, Jean-Jacques Challet-Venel 1872, Ruth Metzler 2003, Christoph Blocher 2007).

 

Bundesräte, die die Wahl nicht annahmen

Verschiedentlich wurden Bundesräte zwar gewählt, aber traten ihr Amt nicht an. Jüngstes Beispiel ist Francis Matthey, der die Wahl 1993 zu Gunsten der zweiten Frau im Bundesrat (Ruth Dreifuss) ausschlug.

 

1984: Die erste Frau im Bundesrat

Mit der Wahl von Elisabeth Kopp in den Bundesrat im Jahr 1984 hatte das Warten auf die erste Frau im Bundesrat ein Ende. 1971 war in der Schweiz das Frauenstimmrecht eingeführt worden; trotzdem musste der weibliche Teil der Bevölkerung noch 13 Jahre warten, bis er auch in der Landesregierung vertreten war.

 

 

Quelle: admin.ch