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Gregor Gysi war und ist ein hochgescheiter Mann.

Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0
Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0

DMZ - POLITIK ¦ Matthias Walter ¦

#mittellaendische ¦

 

Raus aus der EU sollte überhaupt keine Option sein. Die EU muss umgebaut werden. Das Parlament, wie Gysi sagt, soweit möglich, stärken. Und die Kompetenzen richtig verteilen. Es gibt Dinge, die können die Nationalstaaten besser regeln (vor Ort eben), und es gibt Dinge, die man auf die EU-Ebene auslagern kann.

Seine Idee, dass alle Kinder Europas (Russland inbegriffen) ab der ersten Klasse die gleiche Fremdsprache lernen, finde ich sehr gut. Sprache ist der Integrationsmotor und die oberste Verständnisebene (führt wohl kein Weg an englisch dran vorbei).

Man kann auf die EU rumhacken wie man möchte. Fest steht, wie er sagt, dass es innerhalb der EU nie Krieg gegeben hat. Und dass das "EU-Europa" wirtschaftlich weitaus schlagkräftiger ist als wenn es wieder "Einzelstaaterei" gibt (Deutschlands BIP "nur" bei 2.5 Billionen USD, die EU 11 Billionen USD - im Vergleich zu USA (12 Billionen USD) und China 8 Billionen USD).

Und das, was er mit den Konzernen anspricht: Man kann diese nicht national regulieren.

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Der Grundfehler mit dem Euro war, dass man die Währungsunion ohne politische Union errichtet hat ("Währungsschelle"). Man hätte erst die "Untersysteme" miteinander harmonisieren müssen. Das alles sagte Gysi 1998 (siehe Kommentar) voraus. Alles ist eingetroffen - was ein cleverer Mann.