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Kindertagesttätte weist ungeimpfte Kinder ab

DMZ¦ GESUNDHEIT / SOZIALES ¦

Patricia Jungo ¦

#mittelländische

 

Erstmals ist es in der Schweiz in einer Kindertagesstätte zur Abweisung von ungeimpften Kindern gekommen. Die Organisation «Bubble Bees» führt Kitas in vier Kantonen. Sie bestätigt, dass sie laut aktuellem Reglement nur noch Kinder aufnimmt, die gegen Masern und Keuchhusten geimpft sind. Dies berichtet die „SonntagsZeitung“. Laut Verband für Kinderbetreuung (Kibesuisse) ist dies bisher die einzige Institution mit Impfpflicht. Kita-Geschäftsführerin Nathalie Rehak berichtet, es habe immer mehr Anfragen von Impfgegnern für die Platzierung ihrer Kindern gegeben und man sei nun dazu übergegangen, bei allen Bewerbern den Impfauweis einzusehen. Ohne Vorweisen des nötigen Schutzes, könnten die Anfragen nicht gutgeheissen werden. Dies ist laut Rehak schon in mehreren Fällen passiert. Das Obligatorium kommt in allen Kitas der Organisation zur Anwendung, fünf davon sind in Zürich und je eine in Baden AG, Frauenfeld TG und Schaffhausen. Dieselbe Impfpflicht gilt für die Mitarbeiter. Kinder müssen spätestens ab dem zwölften Monat geimpft sein. Die Impfpflicht ist laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) gesetzeskonform. Da die meisten Kitas Privatinstitutionen sind, bestehe keinerlei Aufnahmepflicht und die Kita sei frei, nicht geimpfte Kinder abzuweisen, erklärt Daniel Koch, Leiter der Abteilung für übertragbare Krankheiten. Der Bund würde es den Angaben zufolge begrüssen, würden auch andere Anbieter prüfen, ob bei ihnen eine Impflicht sinnvoll wäre. Beim Bund wurden allein in diesem Jahr 200 Masernfälle registriert, was viermal mehr ist wie im ganzen Jahr 2018. Meist sind die die Betroffenen Kinder. In mehr als zehn EU-Staaten besteht ein allgemeines Impfobligatorium.