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Solothurn: Wald leidet unter den Folgen von Sturmschäden und Trockenheit 

DMZ - GESELLSCHAFT / LEBEN ¦

#mittellaendische ¦

 

Trockenheit, Stürme und Borkenkäfer 

setzen dem Solothurner Wald immer stärker zu. Kanton und Waldeigentümer sind gefordert. Die Bevölkerung muss im Wald vermehrt achtsam sein.  

 

Wer den Blick diesen Sommer auf den Wald wirft, dem fallen die braun gefärbten toten Bäume auf, die wie eingestreut im Grün hervortreten. Vermehrt auftretende Trockenheitsperioden wie insbesondere im Sommer 2018, Stürme wie Burglind im Januar 2018 und die folgende ausserordentlich rasche Vermehrung der Borkenkäfer belasten den Wald in bisher nie dagewesenem Mass. 

 

Buche, Weisstanne und Fichte besonders betroffen Die Auswirkungen der Trockenheit auf die Buche, vor allem im nördlichen Teil des Kantons sowie auf die Weisstanne, insbesondere am Jurasüdfuss, sind gravierend. Im Mittelland sind zudem die Folgen von Burglind und die Borkenkäferschäden bei der Fichte gut sichtbar. Dazu kommen bereits bekannte Waldschäden wie das Eschentriebsterben.  

 

Vorsicht im Wald  All diese Einflüsse sind im Wald deutlich wahrnehmbar. Äste, Kronenteile und ganze Bäume sind dürr und können jederzeit abfallen oder umstürzen. Besonders abgestorbene Laubbäume werden schnell brüchig.  

  

Nach heutiger Einschätzung kann nicht davon ausgegangen werden, dass sich 

diese Situation rasch entschärfen wird. Der Wald bleibt ein Naturraum und 

verändert sich mit dem Klimawandel, dessen müssen sich die Besucherinnen und 

Besucher bewusst sein. Folgende Verhaltensregeln sind beim Waldbesuch zu 

beachten:  

  • Dürre Bäume und Kronenteile: Schauen Sie dann und wann nach oben. 
  • Meiden Sie stark geschädigte Bestände und halten Sie sich nicht unter geschädigten Bäumen auf.
  • Beachten und respektieren Sie Absperrungen und Hinweistafeln.
  • Bei stürmischem Wetter ist besondere Vorsicht geboten: Meiden Sie den Wald.  

Finanzielle und personelle Herausforderung 

Das Forstpersonal arbeitet mit Hochdruck daran, die Risiken für die Besucherinnen und Besucher des Waldes soweit möglich und sinnvoll zu senken. Auch gegen eine weitere Ausbreitung des Borkenkäfers werden Holzschläge durchgeführt. Da aber der Holzmarkt europaweit völlig übersättigt ist, vermag der niedrige Holzpreis die Kosten der Eingriffe kaum zu decken. Die Situation ist eine grosse Herausforderung und bringt die Forstbetriebe an den Rand ihrer Kapazität, personell sowie finanziell. Die Bevölkerung wird um Verständnis gebeten, wenn Waldwege oder Rastplätze aus Sicherheitsgründen und bei Holzerarbeiten 

vermehrt abgesperrt sind.  

 

Kanton und Waldeigentümer arbeiten Hand in Hand  

Die Gesundheit des Waldes und die Erhaltung all seiner Funktionen sind zentrale Aufgaben des Kantons. Massnahmen zur Bekämpfung der Borkenkäfer im Schutzwald sowie die Sicherheitsholzerei werden durch Kanton und Bund bereits finanziell unterstützt. Dies gilt auch für die Wiederbewaldung auf Sturmschadenflächen nach Burglind. Eine Ausweitung dieser Programme wird zurzeit überprüft. Wichtig für eine erfolgreiche Umsetzung aller Massnahmen ist die gute Zusammenarbeit zwischen Kanton und Waldeigentümern, diese hat im Kanton Solothurn Tradition.