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Bundeshilfen an mehrsprachige Kantone: Beiträge 2019

DMZ - GESELLSCHAFT / LEBEN ¦

#mittellaendische ¦

 

Gestützt auf das eidgenössische Sprachengesetz hat der Bund für das Jahr 2019 einen Gesamtbeitrag von 250’000 Franken an den Kanton Bern ausgerichtet. Mit dem Bundesbeitrag wurden 15 Projekte unterstützt, die in verschiedenen Bereichen wie Kultur, Gesundheit und Bildung zur Belebung der kantonalen Zweisprachigkeit beitragen. Der Gesamtbetrag der Gesuche für das Jahr 2019 lag bei über 444’500 Franken. Die Vereinbarung zwischen dem Bund und dem Kanton Bern muss 2020 für die Periode 2021-2024 neu verhandelt werden.

Eine kantonale Arbeitsgruppe befasst sich mit der Priorisierung der Projekte sowie mit der Höhe der Finanzierungsbeiträge, die gewährt werden sollen. Gemäss den rechtlichen Vorgaben wurden über 30 Prozent des Bundesbeitrags 2019 in den Kulturbereich investiert: Vier Veranstaltungen und kulturelle Institutionen haben 2019 Bundeshilfen im Gesamtbetrag von 85’000 Franken erhalten. Es handelt sich dabei um Nebia (früher: Les Spectacles français), das Festival du Film Français d’Helvétie, die zweisprachige Wanderausstellung «Stärker als Gewalt» über häusliche Gewalt sowie die Bieler Fototage.

 

Französisch- und zweisprachige Ausbildungen

Der Bildungsbereich wurde 2019 mit insgesamt 109 000 Franken unterstützt. Die Handelsmittelschulen Biel und Neuenstadt sowie der Bieler Campus der Berner Fachhochschule haben einen Beitrag von insgesamt 44’000 Franken erhalten. Ein Beitrag von 38’000 Franken ging an ein Projekt zur Stärkung der zwei- und französischsprachigen Berufsbildung in Biel. Dieses vom Rat für französischsprachige Angelegenheiten des Verwaltungskreises Biel/Bienne (RFB) initiierte und von der Erziehungsdirektion des Kantons Bern unterstützte Projekt bezweckt die Begleitung Jugendlicher in schwierigen Situationen während ihrer Schulausbildung auf Sekundarstufe I, um sie trotz Sprachbarriere bei der Suche nach einer Lehr- oder Ausbildungsstelle in ihrer Region zu unterstützen.

Ein Projekt der deutschsprachigen Pädagogischen Hochschule Bern (PHBern), mit dem über Weiterbildungsmodule eine zweisprachige Unterrichtskultur entwickelt werden soll, wurde mit einem Beitrag von 12’000 Franken unterstützt. Und schliesslich erhielt auch der Ausbau der Zweisprachigkeit beim Personal der Kantonsverwaltung einen Beitrag in der Höhe von 15’000 Franken.

 

Zweisprachigkeit an den Spitälern Biel und Bern

Das Inselspital in Bern und das Spitalzentrum Biel (SZB) erhalten zur Förderung ihrer Zweisprachigkeit weiterhin einen Gesamtbeitrag von 52’000 Franken. Am Inselspital werden damit die Weiterentwicklung und Fortsetzung von Zweisprachigkeitsprojekten ermöglicht, beispielsweise Sprachkurse für das Personal. Das mit dem Zweisprachigkeitslabel ausgezeichnete Spitalzentrum Biel setzt seine Anstrengungen fort, um die Zweisprachigkeit in den Beziehungen zwischen dem Personal sowie zu den Patientinnen und Patienten und ihren Angehörigen zu verankern. Beide Spitäler tragen so zur schrittweisen Stärkung der französischen Sprache bei, wie dies gesetzlich vorgesehen ist.

 

Gesuche 2020

Die vom Bundesamt für Kultur gesprochenen Gelder werden im Kanton Bern auf Antrag einer Arbeitsgruppe verteilt. In dieser Arbeitsgruppe, die vom Vizestaatsschreiber des Kantons Bern geleitet wird, sind der Rat für französischsprachige Angelegenheiten des Verwaltungskreises Biel/Bienne (RFB), das Forum für die Zweisprachigkeit, der Bernjurassische Rat (BJR) sowie mehrere Direktionen der Kantonsverwaltung vertreten.

Gesuche für 2020 sind bis spätestens am 31. Oktober 2019 an die Staatskanzlei des Kantons Bern, Amt für Zweisprachigkeit, Gesetzgebung und Ressourcen (AZGR), Postgasse 68, 3008 Bern (E-Mail: info.azgr@sta.be.ch) zu richten.

 

 

Quelle: Kanton Bern