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Jugendliche durch Werbeverbot vor Tabak schützen

DMZ - GESUNDHEIT / WISSEN ¦

#mittellaendische ¦

 

Die Mehrheit der Rauchenden beginnt vor dem 18. Lebensjahr. Für einen wirksameren Jugendschutz unterstützt die Krebsliga die Eidgenössische Volksinitiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung». Just zum Welttag ohne Tabak befindet sich das Initiativkomitee mit der Unterschriftensammlung auf der Zielgeraden.

Fast nirgends in Europa darf derart offen für Tabakprodukte geworben werden wie bei uns in der Schweiz. Tabakwerbung hat nachweislich einen grossen Einfluss auf Jugendliche. 57 Prozent der Raucherinnen und Raucher geben an, vor ihrem 18. Lebensjahr zur ersten Zigarette gegriffen zu haben. Um Kinder und Jugendliche in ihrer gesunden Entwicklung bestmöglich zu unterstützen und zu fördern, haben vor einem Jahr verschiedene Schweizer Gesundheitsorganisationen – unter anderem auch die Krebsliga – eine Volksinitiative lanciert. Diese will Werbung für Tabakprodukte derart beschränken, dass sie Kinder und Jugendliche nicht mehr erreicht. Die Unterschriftensammlung stösst auf breite Zustimmung in der Bevölkerung. Bis zum Welttag ohne Tabak am 31. Mai 2019 sind schon fast 100‘000 Unterschriften beim Initiativkomitee eingegangen. Wir rufen alle auf, uns bis Ende Juli 2019 zu unterstützen und kräftig weiter zu sammeln. Unterschriftenbögen können online unter www.kinderohnetabak.ch bestellt werden.

 

Die Politik stärker in die Pflicht nehmen – Lungenkrebs ist ein Thema

Die grossen Gesundheitsorganisationen haben diese Volksinitiative lanciert, da in der Schweiz bisher wenig wirksame Massnahmen zur Reduktion des Tabakkonsums gesetzlich verankert und umgesetzt wurden. Immer noch sterben in der Schweiz rund 9500 Personen an den direkten Folgen des Tabakkonsums. Mehr als 40 Prozent davon an Lungenkrebs. Deshalb ist die Politik stärker gefordert. Zurzeit befasst sich die ständerätliche Gesundheitskommission mit dem neuen Tabakproduktegesetz. Leider fehlen im überarbeiteten Entwurf, den der Bundesrat Ende 2017 vorgelegt hat, griffige Massnahmen zur Tabakprävention. Es herrscht zwar Konsens darin, dass künftig in der ganzen Schweiz keine Tabakprodukte an Minderjährige verkauft werden dürfen. Gleichzeitig soll aber an der bestehenden Werbeverordnung festgehalten werden, die Werbemassnahmen für Jugendliche de facto erlaubt. Werbeverbote sind aber ein wirksames Mittel zur Prävention. Bereits 2011 hat eine Studie gezeigt, dass ein Verbot aller Formen von Werbung, Promotion und Sponsoring eine signifikante Senkung des Tabakkonsums bewirkt. Es bleibt zu hoffen, dass das Parlament die Chance nutzt und insbesondere Kinder und Jugendliche vor den schädlichen Folgen des Tabakkonsums schützt.

 

Aufhören mit Rauchen lohnt sich immer: Die Rauchstopplinie der Krebsliga hilft dabei

Ein erfolgreicher Rauchstopp beginnt nicht erst nach der letzten Zigarette. Catherine Abbühl, Leiterin der Rauchstopplinie von der Krebsliga Schweiz, empfiehlt, sich bereits im Vorfeld Situationen zu notieren, in denen normalerweise zur Zigarette gegriffen wird; etwa beim Warten auf den Zug oder in der Kaffeepause. Dann können sich Alternativen in Form von Ablenkungen für Hand, Kopf und Mund überlegt werden.

Der eigentliche Rauchstopp gelingt am besten, wenn man gleich ganz auf Zigaretten verzichtet und nicht versucht, langsam zu Reduzieren. Am Ende ist es wichtig, dem Verlangen nach einer Zigarette mit aller Kraft zu widerstehen. Während dieser Zeit kann man stattdessen einen Apfel essen, Zähne putzen oder sich die Hände massieren. Unterstützung dazu bietet die Rauchstopplinie an. Ausgebildete Fachpersonen coachen in mehreren kostenlosen und vertraulichen Gesprächen von den Vorbereitungen bis hin zur Stabilisierung nach einem Rauchstopp.