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Gefährdet der Personalabbau in Leibstadt die Sicherheit?

Foto: kkl.ch
Foto: kkl.ch

DMZ – WIRTSCHAFT ¦ Patricia Jungo ¦

 

Im Aargauer Kernkraftwerk Leibstadt (KKL) ist es in den letzten Monaten zu mehreren Zwischenfällen gekommen, bei denen der Personalabbau einer der wesentlichen Gründe sein soll. Von der Werksleitung wird nun von Seiten der Aufsichtsbehörde der Beleg verlangt, dass die Sicherheit trotz weniger Personal weiterhin gewährleistet werden kann.

 

In der neusten Ausgabe der „Sonntagszeitung“ erschien ein Artikel zum Befund der Nuklearaufsicht des Bundes (Ensi), gestützt auf das Protokoll einer bundesinternen Sitzung vom 20. Juni. Der Inhalt wurde am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA von Ensi-Sprecher Christoph Trösch bestätigt. Im KKL werde durch das Ensi nach Mitarbeiterfehlern der Stellenabbau geprüft. Gemäss dem Protokoll ist der Personalabbau seit 2015 wesentlich mitverantwortlich für die Probleme im KKL. Die Vorkommnisse seien zu einem grossen Anteil mit menschlichen und organisatorischen Faktoren verbunden.

 

Am 4. Juli dieses Jahres kam es zum letzten Vorfall. Man war gezwungen, das KKL nur einen Tag nach der Jahresrevision aufgrund eines Öllecks am Hydrauliksystem des Ventils eines Pumpensytems wieder abzuschalten. Erst 4 Tage später war der Fehler behoben und das KKL ging wieder ans Netz. Trösch betonte auf Anfrage hin, es sei nicht möglich, einen direkten kausalen Zusammenhang im Bereich Mensch und Organisation aus der angeordneten Überprüfung abzuleiten. Jedoch sei der fortlaufende Abbau beim Personal einer der denkbaren Faktoren, da knappe Ressourcen generell Fehler und Verunsicherung in der Organisation begünstigten.

Weiter präzisierte, er das KKL würde die Anforderungen der Kernenergiegesetzgebung und der Ensi-Richtlinien erfüllen und auch die Vorgaben respektieren. Ziel des KKL ist es, das Personal bis 2022 von rund 500 auf 470 zu reduzieren.

 

Dies soll jedoch vor allem bei nicht sicherheitsrelevanten Posten geschehen. Schon im Sommer 2018 verlangte das Ensi laut Trösch vom KKL den schriftlichen Beleg, wie die gesetzlichen Vorgaben dennoch eingehalten werden könnten. Es geht konkret darum nachvollziehbar aufzuzeigen, wie die Sicherheit des KKL trotz des geplanten Personalabbaus weiterhin gewährleistet bleibt. Mitte August hat die Leitung des KKL einen Vorschlag unterbreitet, der nun vom Ensi geprüft wird. Weiter verlangte das Ensi aufgrund seiner Vorbehalte eine verschärfte Aufsicht. Die „SonntagsZeitung“ berichtet, unter den Mitarbeitenden des KKL herrsche Verunsicherung und Frustration. Dies soll eine interne Befragung aufgezeigt haben, deren Ergebnisse das Unternehmen nicht veröffentlichen will.

 

 

 

 

Quellen: bluewin news/aargauerzeitung.ch


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