Hänschen Klein oder was tut Johnsonn nach drei Niederlagen in 24 Stunden?

DMZ - INTERNATIONAL ¦ David Aebischer ¦

KOMMENTAR

Es ist immer wieder erstaunlich und interessant, wie spezielle Landespatrone agieren und vor allem auch reagieren. Nach den drei Abstimmungsniederlagen für Premier Boris Johnson im Unterhaus geht in London das Gerangel um eine Brexit-Lösung weiter.

Nach drei Niederlagen sollte man meinen, dass auch Boris Johnson eingesehen hat, dass es ohne Kompromisse eben doch nicht geht. Er wurde als Premier gewählt, nicht als Diktator. Auch wenn ihm diese Tatsache nicht zu gefallen scheint, muss er sich wohl oder übel langsam aber sicher damit abfinden.

Aber auch die Regierung muss sich in Kompromissen üben. So hat im Wesentlichen die Regierung über Nacht zugegeben, dass sie nachgeben und zulassen muss, dass diese No-Deal-Gesetzgebung durch das Parlament kommt.

Ein Hinweis darauf, wie schwach Boris Johnson im Moment ist, ist die Absicht der Regierung, die Aussicht auf Parlamentswahlen etwas unwahrscheinlicher zu machen, obwohl auch Boris Johnson dafür argumentiert hat. Aber eine Wahl zeichnet sich trotzdem ab. Einfach weil die Regierung nicht die notwendige Mehrheit hat, um ohne Wahlen weiterzumachen.

Zu allem Übel ist noch sein Bruder per sofort zurückgetreten. Der Johnson-Bruder macht also den Exit aus dem Brexit. Er war Staatssekretär in der Regierung und gilt als Gegner eines ungeregelten Brexits. 

Die Frage für die Abgeordneten der Opposition lautet nun, ob sie  dazu beizutragen werden, dass diese Wahlen vor dem 31. Oktober stattfinden. Also bevor Grossbritannien die Europäische Union verlassen wird, oder ob sie bis November warten werden, bis sie eine Verlängerung dieses Prozesses erreichen.

Spannung und Abenteuer sind weiterhin garantiert.