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Freiburg im Üechtland: Stärkere Unterstützung von Landwirtschaftsbetrieben in Schwierigkeiten

Anlaufstelle für Landwirtschaftsbetriebe in Schwierigkeiten © Tous droits réservés - Grangeneuve, Institut agricole de l'Etat
Anlaufstelle für Landwirtschaftsbetriebe in Schwierigkeiten © Tous droits réservés - Grangeneuve, Institut agricole de l'Etat

DMZ - LANDWIRTSCHAFT ¦

 

Die Direktion für Gesundheit und Soziales und die Direktion der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft verstärken das seit 1999 bestehende Dispositiv für die Begleitung von Landwirtschaftsbetrieben in schwierigen Situationen. Es wird ein Netz von «Wächtern» und Mentoren eingerichtet, gleichzeitig wird es einfacher, Notlagen zu melden.

 

Seit etwas mehr als 20 Jah­ren macht die Land­wirt­schaft einen tief­grei­fen­den struk­tu­rel­len Wan­del durch, der sich heute mit den immer neuen Er­war­tun­gen und An­for­de­run­gen der Agrar­po­li­tik des Bun­des, des Mark­tes und der Ge­sell­schaft fort­setzt. Et­li­che Schwei­zer und Frei­bur­ger Land­wir­tin­nen und Land­wir­te ste­hen daher unter einem stei­gen­den Druck, aus dem Span­nun­gen in­ner­halb des Be­triebs und der Fa­mi­lie ent­ste­hen. Dazu kommt eine ge­wis­se Iso­la­ti­on, da viele Land­wir­te auf ihrem Be­trieb ver­mehrt al­lei­ne leben und ar­bei­ten.

 

Vor die­sem Hin­ter­grund wol­len die Di­rek­ti­on für Ge­sund­heit und So­zia­les (GSD) und die Di­rek­ti­on der In­sti­tu­tio­nen und der Land- und Forst­wirt­schaft (ILFD) die 1999 ein­ge­rich­te­te Un­ter­stüt­zung von Land­wirt­schafts­be­trie­ben in Schwie­rig­kei­ten ver­stär­ken. Ihre Stra­te­gie der Ver­stär­kung ba­siert auf den Emp­feh­lun­gen der Stu­die zu den psy­cho­so­zia­len Ri­si­ken der Land­wir­tin­nen und Land­wir­te im Kan­ton Frei­burg, die sie bei Pro­fes­sor Jé­ré­mie For­ney vom eth­no­lo­gi­schen In­sti­tut der Uni­ver­si­tät Neu­en­burg in Auf­trag ge­ge­ben haben.

 

Die An­lauf­stel­le für Land­wirt­schafts­be­trie­be in Schwie­rig­kei­ten, mit Se­kre­ta­ri­at in Gran­ge­neuve, bie­tet be­reits eine Pa­let­te von ge­ziel­ten Un­ter­stüt­zungs­mass­nah­men an. Diese rei­chen von Un­ter­neh­mens­be­ra­tun­gen über tech­ni­sche Be­ra­tun­gen und Ver­mitt­lun­gen von Ge­sund­heits­fach­kräf­ten bis hin zu ein­fühl­sa­mem Zu­hö­ren. Diese An­lauf­stel­le wird mit fol­gen­den Mass­nah­men er­gänzt:

Netz von «Wäch­tern» Um die Früh­erken­nung von schwie­ri­gen Si­tua­tio­nen zu ver­bes­sern und den Land­wir­tin­nen und Land­wir­ten so früh wie mög­lich zu hel­fen, wird ein Netz von so­ge­nann­ten Wäch­te­rin­nen und Wäch­tern ein­ge­rich­tet. Schon heute üben Fach­per­so­nen, die in re­gel­mäs­si­gem Kon­takt mit den Land­wir­tin­nen und Land­wir­ten ste­hen, diese Funk­ti­on als Mel­de­sys­tem und Bin­de­glied aus. Nun soll diese Funk­ti­on for­mel­ler ein­ge­rich­tet und die Wäch­te­rin­nen und Wäch­ter ent­spre­chend aus­ge­bil­det wer­den. Dabei kann es sich um eine Tier­ärz­tin, einen Milch­kon­trol­leur, eine land­wirt­schaft­li­che Be­ra­te­rin, einen Buch­hal­ter oder jede an­de­re Kon­takt­per­son der Land­wir­tin­nen und Land­wir­te han­deln. Ihre Auf­ga­be be­steht darin, die Land­wir­te über die An­lauf­stel­le zu in­for­mie­ren und der Stel­le nach Ab­spra­che mit der be­trof­fe­nen Per­son heik­le Si­tua­tio­nen zu mel­den. Not­fall­si­tua­tio­nen müs­sen der An­lauf­stel­le sys­te­ma­tisch ge­mel­det wer­den.

Ein­fa­che­re Mel­dung Die An­lauf­stel­le ist neu über eine E-Mail-Adres­se (aed@fr.ch) und eine di­rek­te Te­le­fon­num­mer (079 415 38 64) er­reich­bar. Sie ga­ran­tiert den Per­so­nen, die sie kon­tak­tie­ren, dass ihre An­ga­ben ver­trau­lich be­han­delt wer­den.

 

Mass­nah­men- und Über­wa­chungs­plan Ent­spre­chend den iden­ti­fi­zier­ten Be­dürf­nis­sen und im Ein­ver­ständ­nis mit der be­trof­fe­nen Per­son setzt die An­lauf­stel­le einen Plan mit den Be­gleit­mass­nah­men ein und greift ge­ge­be­nen­falls auf die Diens­te ver­schie­de­ner Spe­zia­lis­ten zu­rück (me­di­zi­ni­scher Be­reich, So­zi­al­diens­te, tech­ni­sche Be­ra­ter, Un­ter­neh­mens­be­ra­ter, Buch­hal­ter, Ju­ris­ten, Coa­ches, Men­to­ren, …). Die An­lauf­stel­le ga­ran­tiert die Durch­füh­rung des Plans und er­sucht je nach Fall eine Men­to­rin oder einen Men­tor, die Land­wir­tin oder den Land­wirt zu be­glei­ten.

Netz von Men­to­ren Der­zeit zieht die An­lauf­stel­le ex­ter­ne Fach­kräf­te hinzu, um die Mass­nah­men und Be­gleit­plä­ne zu über­wa­chen. Die GSD und die ILFD möch­ten ein Netz von aus­ge­bil­de­ten und be­zahl­ten Men­to­rin­nen und Men­to­ren schaf­fen, die die Si­tua­tio­nen per­sön­lich ver­fol­gen: Zu­hö­ren, Mo­ti­va­ti­on, Pla­nung und Or­ga­ni­sa­ti­on der Auf­ga­ben, tech­ni­sche Be­glei­tung usw. Um ihren Auf­trag wahr­zu­neh­men, müs­sen die Men­to­rin­nen und Men­to­ren über Hu­ma­ni­tät und eine aus­ge­präg­te so­zia­le Ader ver­fü­gen, gute Kennt­nis des land­wirt­schaft­li­chen Mi­lieus sowie ein gros­ses Netz­werk und Zeit haben. Es könn­te sich bei­spiels­wei­se um eine pen­sio­nier­te Land­wir­tin oder einen pen­sio­nier­ten Land­wirt han­deln.

 

Erweiterte und verstärkte Anlaufstelle Neben dem Sozialamt, dem Amt für Landwirtschaft und Grangeneuve wird fortan auch das Amt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen der Anlaufstelle angehören. Das Budget der Anlaufstelle wurde aufgestockt. Es ist von 15’000 Franken im Jahr 2017 auf 60’000 Franken für das Jahr 2020 gestiegen.

 

 

Quelle: Kanton Freiburg


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