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Vorsicht Schlafwandler

DMZ – GESUNDHEIT ¦ Patricia Jungo ¦

 

Einige Menschen sind auch im Schlaf noch überaus aktiv und laufen unfreiwillig auf Hochform auf. Dabei ist es erstaunlich, was sie alles leisten. Leider kann dies auch für sie selber und andere mitunter gefährlich sein. Ja, die Schlafwandler gehen an die frische Luft, putzen, kochen, waschen, ohne dass sie sich dessen bewusst sind.

 

Etwa vier Prozent aller Erwachsenen gehören dazu und bei den Kindern im Alter von zehn Jahren sind es mehr als 13 Prozent. So mancher gerät im Tiefschlaf sogar in die Schlagzeilen. Beispiele gibt es deren viele. So hatte beispielsweise eine Zeitungsausträgerin morgens um 3.00 Uhr im Allgäu einen durchfrorenen Mann entdeckt. Er hatte sich beim Schlafwandeln aus der Ferienwohnung ausgesperrt. In Bremen stand einer Frau morgens plötzlich im eigenen Haus ein Fremder in Boxershorts gegenüber.

 

Erinnern können sich die Schlafwandler in beiden Fällen nicht mehr daran, wie sie in diese Lage geraten sind. Weitaus gefährlicher war das Erlebnis des britischen Abenteurers David Hempleman-Adams. Auf seiner Reise zum Nordpol versuchte er im Schlaf aus dem Korb eines Freiballons auszusteigen; dies bei 1'300 Meter über der Arktis. Sein Sicherheitsgurt hat ihn gerettet. Experten sind überzeugt, dass der Übergang vom ersten Tiefschlaf in die erste Traumschlafphase die typische Zeit fürs Schlafwandeln darstellt. Dies wäre also etwa eineinhalb Stunden nach dem Einschlafen. So sollen sich im Gehirn Komponenten des Wachseins zum Tiefschlaf mischen. Der Betroffene wird dabei nicht komplett wach.

 

Die Neigung zum Schlafwandeln kann vererbt oder auch durch Stress und Schlafstörungen bedingt sein. Psychologe Mitja Seibold erklärt, die Person würde viel tiefer schlafen als sie dies im Tiefschlaf tun würde. Dies erkläre, warum man eine schlafwandelnde Person kaum wecken könne. Auch einige Kinder und Jugendliche werden nicht vom Schlafwandeln verschont. In der Regel ist dies laut Schlafmedizinern bei ihnen jedoch ein vorübergehendes Entwicklungsphänomen. Anlass zu mehr Besorgnis gibt allerdings die Tatsache, dass die Schmerzempfindlichkeit beim Schlafwandeln weit tiefer sein soll und es so auch zu Selbstverletzungen kommen kann. Deshalb ist es wichtig, vor allem in fremden Umgebungen, alles abzusichern. Schlafwandler sollte man lieber beruhigen und wieder ins Bett begleiten, anstatt sie aufzuwecken. Psychologische Hilfe brauchen nur wenige Schlafwandler. Bei manchen Menschen wird das Schlafwandeln jedoch obsessiv. Robert Wood aus Schottland gehört dazu. Er verrichtet dabei auch ganz alltägliche Dinge. Als Koch bedeutet dies für ihn, dass er vier bis fünf Mal pro Woche im Tiefschlaf am Herd steht. Dies berichtete die britische Zeitung „The Guardian“. Seine Frau sagt, er habe schon Omelette gebraten, Spaghetti gekocht und auch die Fritteuse bereitgestellt. Obwohl das Essen immer wunderbar ausgesehen habe, sei sie immer vorsichtig und habe nie davon kosten wollen.

 

 

Quelle: Bluewin news¦


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