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Humanitäre Hilfe – Arbeit humanitärer Helfer wird anspruchsvoller

DMZ - SOZIALES ¦ Patricia Jungo ¦

 

Die Ansprüche an die Arbeit humanitärer Helfer werden immer komplexer und beschränken sich kaum nur darauf, die Notversorgung der Geflohenen sicherzustellen. Diese Tatsache ist auf die neuartigen und auch längeren Konflikte sowie den Klimawandel zurückzuführen. Dies erklärte am Dienstag in Genf Peter Maurer, der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK).

 

Er betonte, in der humanitären Hilfe gehe es nicht mehr in erster Linie um Notversorgung von Menschen, die auf der Flucht seien. Die Aufnahme dieser Menschen belaste aufgrund der Art und Länge der Konflikte und auch der Zahl der Getriebenen zunehmend die Infrastruktur der Aufnahmeorte. Es sei daher grundlegend, an diesen Orten Wasserversorgung, Gesundheitsdienste und Schulen nachhaltig zu unterstützen. Die zunehmend neuen Situationen verlangten auch in der humanitären Arbeit Anpassungen, meinte Maurer in Genf.

 

Ebenso wichtig wie Hilfe leisten, sei das Reparieren der Systeme. Wenn beispielsweise Gesundheitssysteme zusammenfallen würden, sei der Ausbruch von Krankheiten zu befürchten, die man unter Kontrolle zu haben glaubte. Es seien zunehmend bewaffnete religiöse und ethnische Konflikte im Spiel und dies weit über Grenzen hinweg. Maurer betonte, man müssen zunehmend Verhandlungen betreffend den Umgang mit Verletzten und Gefangenen führen mit nichtstaatlichen Akteuren. So stehe das IKRK zurzeit weltweit mit 50 bis Regierungen und 561 Gruppierungen nichtstaatlicher Akteure in Kontakt. Der immer grösser werdende Graben zwischen Armen und Reichen würde der Grund sein, warum beispielsweise in Ländern wie Nigeria immer mehr Konflikte durch Gewalt und Korruption herrschten und die zivilen Regierungsstrukturen zusammenbrechen würden. Auch der Klimawandel verschärfe die Konflikte zwischen den Parteien noch, da der Streit um die zunehmend schwindenden Ressourcen dazukommen würde. Für Maurer sind klar politische Lösungen gefragt, damit die Wurzeln der Konflikte angegangen werden können. Dies sei nicht Aufgabe des neutralen IKRK, das eine humanitäre Organisation sei. Als solche sei es möglich, zur Entspannung beizutragen durch Gefangenenaustausch oder Vermittlung zwischen Konfliktparteien über sichere Zonen für Zivilisten. 

 

 

Quellen: Bluewin news/zdf.de¦


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