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Schiffenensee - Bald ruht die Sanierung der Autobahnbrücke

Bild: Marco Perroulaz
Bild: Marco Perroulaz

DMZ - VERKEHR / MOBILITÄT ¦ Marco Perroulaz ¦

KOMMENTAR

 

‪Die laufende Sanierung der Magdalena Autobahnbrücke, welche zwischen den Anschlüssen Fribourg-Nord und Düdingen den Schiffenensee überquert, wurde am 1. April diesen Jahres gestartet. Und sie kommt augenscheinlich gut voran. Ende Oktober geht die Sanierung in die Winterpause. ‬

 

Die 1971 offiziell eingeweihte Magdalena-Brücke, welche die Autobahn A12 zweigleisig aber schnurgerade und auf identischer Bauhöhe über den Schiffenensee führt, musste bereits vollständig saniert werden. Der Verkehr hat sich seit ihrer Konstruktion drastisch entwickelt. Heute wird der See rund 30'000 mal täglich überquert. In all den Jahren dürften schätzungsweise 350 Millionen Fahrzeuge den Viadukt befahren haben. Verkehr, welcher der Zwillingsbrücke in der Nähe des Weilers Räsch bei Düdingen zugesetzt hat.

Die Sanierungsarbeiten sind so umfangreich, dass sie auf zwei Saisons verteilt werden mussten. In diesem Jahr wird dort noch bis Ende Oktober gearbeitet, dann geht es in die Winterpause. Die zweite Etappe wird ab April 2020 gestartet und soll im Juni abgeschlossen sein. Die ausschliesslich durch den Bund finanzierten Sanierungskosten betragen rund 9 Millionen Franken. Doch was wird da eigentlich genau gemacht in all den Monaten und für soviel Geld?

 

Nach Auskunft des Bundesamtes für Strassen ASTRA gilt der Oberfläche der Stahlträger besonders hohe Aufmerksamkeit. Sie werden gegen Korrosion behandelt und im Bereich der Pfeiler verstärkt um der Belastungszunahme auf Grund der Verkehrszuwachses zu entsprechen. Auf der Seite Freiburg wird beim Fahrbahn-Übergang zudem die Metall-Tragstruktur verstärkt, mit dem Ziel die Erdbebensicherheit zu erhöhen.

Zugleich werden den neuen Normen entsprechend auf beiden Brücken die Leitplanken ersetzt.

Die Bordüren werden teilweise, alle Dichtungen beider Brücken vollständig und die Fahrbahn-Übergänge (Übergang auf Festlandbereich) auf Seite Freiburg neu erstellt. Seite Düdingen ist hingegen keine Reparatur notwendig, da diesseits die Übergänge beider Brücken betoniert wurden, sodass Dichtung und Asphaltierung ohne Unterbruch durchzogen werden können. Und schliesslich wird der gesamte Asphalt beider Brücken, auch der Bereich der Widerlager (Übergänge), erneuert.

 

Die Magdalena-Brücke thront auf 60 Meter Höhe, ist 315 Meter lang und überquert das 200 Meter breite Tal. Gebaut wurde der Viadukt in zwei Etappen. Schon 1962 gleichzeitig mit dem Bau der Staumauer von Schiffenen und vor der Flutung des Saane-Tales wurden die Fundamente für die Stützpfeiler in den Sandstein gegossen. Die eigentliche Brücke, die erste, wurde 1966 gebaut. Die zweite folgte 1968/69. 1971 schliesslich konnte der Viadukt eingeweiht und das Nationale Autobahnnetz verbunden werden. Dessen Streckenabschnitt, die A12 zwischen Bern und Vevey, wurde 1981 fertiggestellt.

 

Gerade so, wie die rund 1500 Meter seeaufwärts liegende ursprüngliche und weit herum bekannte Eisenbahnbrücke "Grandfey" war auch die Magdalena Autobahnbrücke von strategisch hoher Bedeutung. Damit überschlug man den Röstigraben und konnte Freiburg an das nationale Verkehrsnetz und damit auch auf der Strasse mit dem nationalen Wirtschaftsnetz verbinden.

 

Ein paar Zahlen? Gemessen an den jährlichen Unterhaltskosten für die Nationalstrassen sind die einmaligen Sanierungskosten für die Magdalena Brücke mit einem Budget von 9 Millionen Franken eher wie die Chips zum Apéro. Für das 1858.9 Kilometer lange Nationalstrassennetz werden aktuell (2018) insgesamt rund 350 Millionen Franken pro Jahr ausgegeben. Rund 187'000 Franken pro Kilometer. Ein Grossteil davon wird benötigt für den Winterdienst, die Reinigung, die Grünpflege, die Betriebs- und Sicherheitsausrüstungen sowie die Arbeit der Schadenwehren. Allein für die Reinigung des Nationalstrassennetzes mussten im letzten Jahr 51 Millionen Franken ausgegeben werden. Im Durchschnitt wurde 2018 eine Tonne Littering-Abfall pro Kilometer Nationalstrasse eingesammelt und entsorgt. Rund 1900 Tonnen. Hinzu kommen rund 3300 Tonnen ordentlich auf den Rastplätzen entsorgter Abfall. Insgesamt knapp 2000 vierachsige Lastwagen.

 

 

Quelle: Bundesamt für Strassen ASTRA Bern


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