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Invasion durch Braunalgen

DMZ – UMWELT ¦ Patricia Jungo ¦

 

Forscher konnten über Satelliten einen Algenteppich erkennen. Dieser erstreckt sich über die ganze Breite des Atlantiks und stellt eine Gefahr für das Ökosystem dar. Über rund 9000 Kilometer, von Westafrika bis zum Golf von Mexiko, breitete sich 2018 der grösste Algenteppich der Welt über den ganzen Atlantik aus.

 

Dabei handelt es sich um den grössten, je entdeckten Algenteppich. Die Braunalge, die sich seit 2011 extrem rasch ausbreitet, hat nun auch die karibischen Gewässer erreicht. Das Ökosystem wird bedroht, weil das Licht durch die grossen Algenteppiche nicht mehr bis in die Meerestiefe reichen kann. Mithilfe von Farbspektroskopien konnten US-Forscher Satellitenbilder aus zwei Jahrzehnten analysieren und das Wachstum des Algenteppich, des sogenannten Sargassum Belts, nachzeichnen.

 

Nun wurden die Resultate im Wissenschaftsmagazin Sciene veröffentlicht. Der seit 2011 aufkommende Wachstumsschub ist recht auffällig, da bis dahin Algen in karibischen Gewässern kaum vorkamen, dann aber „normal“ wurden. Die Wachstumsschübe wurden von der Forscherin Mengqiu Wang von der University of South Florida und ihren Kollegen mit Daten zur Abholzung und Düngung in der Amazonasregion verglichen. Zwar wurden Zusammenhänge gefunden, aber keine zuverlässigen Daten. Algen scheinen stets im Frühling und Sommer zu wachsen. Dann trägt das Flusssystem mit Dünger vermengtes Wasser in den Ozean. Die Algen vermehren sich an den Küsten Westafrika immer im Winter; dies ebenfalls mit nährreichem Wasser, welches in das Meer geschwemmt wird. Wang schreibt, man müsse in Zukunft wohl häufiger mit solch riesigen Teppichen rechnen. Zwar sind Algenteppiche der Braunalge für Schildkröten, Fische, Krabben und andere Meeresbewohner ein guter Schutz, falls sie sich aber bis zu den Küsten erstrecken, stellen sie für das Ökosystem eine Gefahr dar. Die tieferen Meeresschichten werden dunkler, die Korallen sterben und auch anderen küstennahen Lebewesen wird geschadet. An den Stränden beginnen die angespülten Golftange zu faulen und setzen einen schrecklichen Gestank frei. Dies führte 2018 auf Barbados in der Karibik sogar zum Ausrufen des Ausnahmezustandes.

 

 

Quelle: Higgs.ch ¦