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SuperMeat: Echtes Fleisch essen, ohne Tiere schlachten zu müssen

DMZ - WIRTSCHAFT ¦

#mittellaendische ¦

 

Israelische Wissenschaftler an der Hebrew University of Jerusalem haben eine neue Kultivierungsmethode entwickelt, um echtes Fleisch im Labor herzustellen. Wenn alles gut läuft, werden irgendwann keine Tiere mehr sterben, um den Fleischhunger der Menschheit zu stillen. Bis dahin müssen aber noch ein paar Dinge geschehen.

 

Fleischgenuss ohne schlechtes Gewissen! Künstlich kultiviertes Fleisch spart 96 % Treibhausgas ein

Die Kultivierungsmethode für SuperMeat imitiert den natürlichen Wachstumsprozess des Fleisches, zuvor wird eine winzige Gewebeprobe eines lebendigen Huhnes benötigt. Diese setzen die Forscher in einer speziellen Nährlösung an und aktivieren so das Wachstum. Anschließend kommt das Material in die SuperMeat-Maschine, wo sie dann zu echtem Fleisch heranwächst. Die genauen Vorgänge sind nicht bekannt, doch die fleissigen Unternehmer konnten immerhin 123.000 Dollar von begeisterten Unterstützern in einer Crowdfunding-Kampagne zur Realisierung ihrer Pläne einsammeln. Wenn diese Idee wirklich praktikabel ist, dann stehen uns vielfältige Verbesserungen bevor: Nicht nur, dass keine Tiere mehr geschlachtet werden müssten, sondern wir benötigen auch 99 % weniger Land zur Tierhaltung und 96 % weniger Wasser. Die Treibhausgasemission aus der Fleischproduktion würde noch dazu um 96 % sinken.

… und sie werden`s danken!

 

Werden wir bald Fleisch in der eigenen Küche produzieren?

Einen weiteren grossen Vorteil bringt das »künstliche echte Fleisch« mit sich: Es soll viel gesünder sein, da der Fettgehalt stark minimiert oder sogar auf 0 herabgesetzt werden kann. Auch muss das SuperMeat nicht mit Antibiotika behandelt werden, sodass wir im Kampf gegen die Bakterienresistenzen endlich wieder Land gewinnen. Doch natürlich gibt es an der ganzen Sache auch einen Haken: Das bisher gesammelte Geld reicht nicht, die Wissenschaftler benötigen noch geschätzte 30 Millionen Dollar, um den kosteneffizienten Prototypen einer Super-Meat-Maschine herzustellen. Das ist ein Betrag, der sich nicht aus dem Ärmel schütteln lässt, vor allem in Anbetracht dessen, dass das Projekt am Ende eventuell aus funktionstechnischen Gründen nicht realisiert werden kann. Doch stellen wir uns einfach vor, wie schön es wäre, in der privaten Küche eigenes Grillfleisch zu produzieren, beinahe so wie die frischen Kräuter auf der Fensterbank! Der am Projekt beteiligte Professor Nahmias sieht nach eigener Aussage eine solche Zukunft tatsächlich auf uns – und auf unsere Tiere! – zukommen.