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Wieso sterben die Tiger in Thailand?

Ein Leben in Ketten: Die Tiger im thailändischen Kanchanaburi-Tigertempel werden vermutlich mit Beruhigungsmitteln betäubt Foto: James Morgan/WWF
Ein Leben in Ketten: Die Tiger im thailändischen Kanchanaburi-Tigertempel werden vermutlich mit Beruhigungsmitteln betäubt Foto: James Morgan/WWF

DMZ - Tierwelt ¦

 

Der buddhistische Tempel Wat Pa Luangta Maha Bua westlich der thailändischen Hauptstadt Bangkok - bekannt als "Tigertempel" - hat am Montag die Regierung für den Tod einer Vielzahl ihrer Tiger verantwortlich gemacht. 2016 hatten die Behörden 147 Tiger von Thailands viel kritisierter Touristenattraktion konfisziert und in zwei staatliche Naturschutzgebiete gebracht.

 

Von den berühmten Tigertempeln und -zoos in Thailand und anderen südostasiatischen Ländern haben viele schon einmal gehört. Der ein oder andere hat einen solchen Ort vielleicht sogar schon mal selbst besucht. Hier kann man Tiger sehen, ganz nah, sie sogar anfassen und Selfies mit ihnen machen. Und das alles auch noch zum Wohl der Tiere, so heisst es, weil mit den Eintrittsgeldern für Futter und gute Verpflegung gesorgt werden kann.

Nun sterben viel Wildkatzen. Beamte der Abteilung für Nationalparks, Wildtiere und Pflanzenschutz sagten dagegen, die Inzucht im berüchtigten Tigertempel führte zum Massensterben der Tiere. Der Tiertierarzt Pattarapol Maneeorn erklärte, dass Inzucht ihr Immunsystem verletzt und die Tiger anfällig für das tödliche Staupe Virus macht, das sie getötet hat.

 

Am Sonntag hatten thailändische Medien berichtet, dass mehr als die Hälfte der konfiszierten Tiere an einer Viruserkrankung gestorben sind. Insgesamt 86 der 147 konfiszierten Tiere seien mittlerweile tot, berichtete der öffentlich-rechtliche Sender Thai PBS.

Der Hausmeister des Tempels, Athithat Srimanee, leugnete, dass die Inzucht der Grund für den Tod der Tiere ist. "Als sie vor drei Jahren den Tempel überfallen haben, haben sie nichts von Infektionen gesagt. Das ist nur ein Schuldspiel", beschwerte er sich. Er beschuldigte die Behörden zudem, die Tiere in kleinen Käfigen eingesperrt zu haben.

Der Tempel war einst ein Touristen-Hotspot. Touristen fütterten dort Tigerbabys mit Flaschen und ließen sich mit den Tieren fotografieren. Dann veranlasste der internationale Druck die Behörden dazu, die Tiere zu beschlagnahmen.

 

Wildtieraktivisten beschuldigten die Mönche des Tempels, Tiger illegal zu züchten. Einige Besucher sagten, dass die Tiere betäubt zu sein schienen. Der Tempel wies die Anschuldigungen zurück.

Trotz der Razzia im Jahr 2016 ist der Tempel nicht geschlossen. Noch immer kommen Menschen her, um Tiere zu füttern. Derzeit gibt es 400 Hirsche, mehr als 300 Pfauen, einen Löwen und andere Tiere. 

 

 

Quellen: WWF ¦ Travelbook ¦ euronews


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