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Glarner und der Rundumschlag gegen die SP

Bildquelle: Parlamentsdienste Bern
Bildquelle: Parlamentsdienste Bern

DMZ - POLITIK ¦ Urs Berger ¦

KOMMENTAR

 

Andreas Glarner, seines Zeichens (noch) Nationalrat des Kantons Aargau, holt in der Zeitung Schweizerzeit erneut zu einem Rundumschlag gegen die SP und deren Politik aus. Dieser Artikel darf nicht unkommentiert bleiben.

 

Unter dem Titel «Perpetuum mobile der Kostensteigerung» greift der SVP Nationalrat die SP Frontal an. Dabei scheut er nicht zurück, mit falschen Zahlen zu spielen, Behauptungen aufzustellen, welche einfach zu wiederlegen sind. Dass dabei die Politik der SVP aussen vorgelassen wird und nicht einmal kritisch hinterfragt wird, ist der Stil des Herrn Glarners.

Als erstes schiesst der Politiker auf die auf die Bezeichnung der SP. In alter «sozialistischer und planwirtschaftlicher Manier» so Glarner, Kämpfe die SP Mindestlöhne, noch mehr Vaterschaftsurlaub, faire Mieten, eine Kontrolle der Bodenpreise und vielem Mehr.

 

Mindestlöhne…

Der erste Punkt der Mindestlöhne ist richtig. Die SP kämpft für diese. Zum Leidwesen der Unternehmer und CEO`s welche lieber Fünflliber Jobs hätten um sich hemmungslos am damit erwirtschafteten Gewinn zu bedienen. Um noch mehr Millionen auf ihren Konten zu äufnen und noch mehr in ihre eigenen Taschen zu stecken.

Planwirtschaftlich denke die SP: Da muss ich Glarner vehement widersprechen. Die Planwirtschaft ist gescheitert, Die wissen die Genossen spätestens seit dem Zusammenbruch des gesamten Ostblockes. Der übrigens gerade wegen dem gebaren der Funktionäre der KP in Russland gescheitert ist. Weil sich diese bereicherten. Etwas, was der SVP liegt.

 

«noch mehr Vaterschaftsurlaub»

Die Sozialdemokraten wollen «noch mehr Vaterschafturlaub». Ja, lieber Herr Glarner, die Genossen haben Recht. Denn ihr altes Weltbild der Frau hinter dem Herd ist seit langem überholt. Der Vater soll ebenso in die Erziehung seines Kindes eingebunden werden, die Mutter entlastet und das Kind damit in den wichtigsten Jahren seines Lebens von beiden Elternteilen profitieren kann. Etwas vom schönsten, was einem Vater geschehen kann, zu erleben wie sein Kind die ersten Schritte macht, die ersten Worte spricht oder er es einfach aufwachsen sehen darf. Gut, der Hardcore SVPler und seine Frau hängen immer noch am alten Leitbild der Schweiz aus dem Jahre 1291. Die Frau hat nichts zu sagen, soll den Haushalt schmeissen und nach Möglichkeit gar nicht politisieren und keine eigene Meinung haben. Nicht wahr Herr Glarner?

 

Es kommt aber noch schlimmer für den SVP Mann aus Oberwil Leili. Die SP wolle ein bezahlbares und gleichzeitig hochstehendes Gesundheitswesen. Sind sie doch ehrlich Herr Glarner, das wollen wir alle. Oder soll der Arzt wieder mit der Keule seine Patienten in den Tiefschlaf versetzen? Gut, dies würde die horrenden Kosten im Gesundheitswesen drastisch kürzen. Denn damit würde die Lebenserwartung der Schweizer drastisch reduziert werden. Und in der Politik würde so mancher nicht mehr politisieren können, da dieser bereits verstorben wäre.

Ok, dieses Argument zählt nicht ganz. Denn schliesslich verdienen hier SVP Politiker auch viel Geld. Also dank den Krankenkassen, in denen sie Verwaltungsräte sind. Oder er Pharmazie. Auch hier sollen ja schliesslich Millionen verdient werden können Auf die Kosten der Patienten.

 

Und die Fakten

Und dies war nur das Vorspiel des Herrn Glarner. Erst nach dieser Einführung kommt er zum Höhepunkt. Innerhalb 13 Jahren sei eine Million Menschen in die Schweiz gekommen, um hier zu arbeiten. Und eigentlich wären es ja noch viel mehr, schreibt Herr Glarner.

 

Genüsslich haben wir den Taschenrechner auf dem Handy angetippt und die eine Million Menschen durch die 13 Jahre geteilt. Dies ergibt die furchteinlösende Zahl von…… Trommelwirbel, Fanfaren Klänge ertönen…. 76`923.07 Einwanderer pro Jahr. Bumm, dummgelaufen Herr Glarner?

 

Doch aufgepasst, es kommt noch schlimmer. Im Jahre 2018 seien 59`338 Ausländer in die Schweiz eingewandert. Aber dies auch nur, weil die «80`000 besten integrierten Spanier, Italiener, Griechen» und so weiter wieder in ihr Heimatsland zurückgekehrt seien. Also, lieber Herr Glarner. Nun verstehen wir nur noch Bahnhof. Die bestens integrierten Spanier, Italiener, Griechen und so weiter sind keine Ausländer? Wir wussten bis anhin nicht, dass die Schweiz Kolonien in diesen Ländern besitzt.

 

Weiter würde es mit den Märchen des Herrn Glarner gehen. Doch für heute lassen wir es bei diesen ersten Faktencheck sein. Schliesslich hat Trudi Gerster ihre Märchen auch immer dann pausiert, wenn diese gerade spannend wurden. Aber keine Angst. Bereits morgen geht es mit diesem Märchen weiter.


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