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Ein Kommentar: Die Rück­kehr der „unwür­digen“ Armen

DMZ - SOZIALES ¦ Daniel Birkhofer ¦

KOMMENTAR

 

"Eine kleine Geschichte der Arbeits­lo­sig­keit.

Immer wieder werden Forderungen laut, die Sozialhilfe stärker an Gegenleistungen zu koppeln. Sie beruhen auf einer moralischen Deutung von Arbeitslosigkeit, die Ökonomen vor hundert Jahren als vormodern zurückgewiesen haben. Nun ist sie wieder auf dem Vormarsch."

...in "Würde" zu sterben ist das eine - in "Würde" zu leben das andere... - ein interessanter und lesens-werter Artikel (geschichtedergegenwart.ch/)!

 

Über "Systeme" und ihren Wandel, die aufzeigen, wie sich Menschenbilder "dynamisch" anzupassen scheinen, je nach dem, WER über die entsprechende Definitionsmacht verfügt, welche "Werte" zu gelten haben und welche nicht...

 

Die Stigmatisierungs-Formel und damit die Semantik der "Würdigen" versus der "Unwürdigen" war geboren... Die "Spaltung" in sogenannt selbstverschuldete versus nicht selbstverschuldete Arbeitslosigkeit war kreiert und hat in der heutigen und "modernen" Welt den Begriff der "aktivierenden Arbeitsmarkpolitik" salonfähig werden lassen: die "Ursache" für Arbeitslosigkeit liegt nicht in der DYNAMIK des (neoliberalen...) Arbeitsmarktes, SONDERN bei den arbeitslosen Menschen selber... Das Prinzip und damit der Kern-Wert der Solidargemeinschaft ist ersetzt durch die Stigmatisierungsformel der "individuellen Schuld" und damit auch "Schuldübernahme"...

Wir sind schleichend und zum Teil stillschweigend an einem Punkt angelangt, wo sich offenbar und allen ernstes die Frage stellt, ob man ein "Anrecht" auf ein Leben in "Würde" haben kann oder nicht - es ist diese Abhängigkeit und Bedingung, die an diese Frage geknüpft erscheint: Wer schön brav "spurt" und kuscht (die "Würdigen"), kriegt etwas, die anderen sind eben selber schuld (die "Unwürdigen").

 

Diese neoliberale Haltung wurde wieder relativ widerstandslos aus dem Hut gezaubert und als neo-modern platziert, da doch gemäss Adam Smith die sogenannte "unsichtbare Hand" schon alles zum "Rechten" richten wird...

 

Oder Habermas dazu im Beitrag "Im Sog der Technokratie" (2013) sinngemäss dazu:

die Externalisierung der Kosten Zuungunsten der Individuen steht in keinem Verhältnis mehr zu den Gewinnen der Reichen und Mächtigen, die diese Kosten direkt verursachen... "Denken ist erlaubt, vielen bleibt es erspart." (Sartre)

 

 

Quelle: https://geschichtedergegenwart.ch


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