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„Danke“ – Floskel oder Magnet für Wunder?

DMZ – SOZIALES ¦ Patricia Jungo ¦

 

 

Wer hört (oder sagt) es nicht gerne, das Zauberwörtchen „Danke“! Den Kindern wird es schon ganz früh in den Mund und ans Herz gelegt, bei Erwachsenen gilt es als Zeichen des Respekts und der guten Umgangsformen schlechthin. Mal ist es kaum mehr als eine höfliche Floskel, einfach so dahin gesagt, weil es zum guten Ton gehört oder die Eltern es verlangen. Oft strömt es aus dem tiefen Herzen.

 

Ein solches „Danke“ drückt die Freude über etwas aus, das man in den meisten Fällen unerwartet von einer anderen Person oder dem Leben erhalten hat. Dankbarkeit schafft immer eine Verbindung und hat so stets einen sozialen Aspekt. Ein ehrliches Danke strömt positive Energie aus, vertieft Beziehungen. Es gibt auch einige Bedingungen, dass dieses positive Gefühl überhaupt gelebt werden kann. So müssen wir natürlich erkennen, dass es etwas gibt, das unsere Dankbarkeit verdient. Auf diese Weise sagen wir Ja zum Leben, zum Guten, das es uns bereithalten kann. Wir sind uns bewusst, dass wir Menschen in unserem Leben haben, denen wir wichtig sind oder dass die Natur uns so viel schenkt, wofür wir dankbar sein dürfen. Wahre Dankbarkeit erwartet keine Gegenleistung, sie will einfach das „Annehmen dürfen“ zelebrieren.

 

Auch wenn die echte Dankbarkeit absichtslos ist, kann sie durchaus ein Magnet für Wunder sein und wunderbare Dinge völlig unerwartet nach sich ziehen. Ein offenes, freudvolles Herz, das seinen Gefühlen mit Dankbarkeit Ausdruck verleiht, wirkt ansteckend. Man kann sich die Frage stellen, ob Dankbarkeit noch mehr bewirken kann, als ein gutes Gefühl und positive Energie. Was, wenn die Dankbarkeit weit mehr „könnte“? Auch die Forschung hat sich mit der Dankbarkeit beschäftigt. In einer Studie wurden Studenten und Studentinnen mit psychischen Problemen wie Depressionen oder Angststörungen in drei Gruppen aufgeteilt. Alle erhielten professionelle Unterstützung und mussten auch noch diverse Aufgaben erledigen.

 

Für eine Gruppe bestand diese darin, eine Woche lang jeden Tag einen Dankbarkeitsbrief an eine bekannte Personen schreiben. Der zweiten Gruppe wurde aufgetragen, zur Verarbeitung ihre tiefsten Gefühle aufzuschreiben. Die letzte Gruppe bekam keine Hausaufgaben. Die Gruppe mit den Dankbarkeitsbriefen fühlte sich viel besser als die anderen Gruppen und konnte auch noch Wochen später davon zehren. In den sprachlich analysierten Briefen fand man häufiger das Wort „wir“ und auch positive Gefühle kamen vor. Negative Wörter hingegen waren seltener. Man schliesst daraus, dass weniger die positiven Worte als die geringere Verwendung negativer Beschreibungen dafür verantwortlich war, dass sich die Schreiber besser fühlten. Dankbarkeit trägt also anscheinend dazu bei, die Aufmerksamkeit von negativen Gefühlen abzulenken.

 

Dass nicht alle Schreiber ihre Briefe auch abgeschickt hatten, beeinflusste die Wirkung der Dankbarkeit nicht. Damit sich die Schreiber besser fühlten, brauchte es etwa vier Wochen und die Veränderung wurde mit fortschreitender Zeit stärker. Laut anderer Tests beeinflusst Dankbarkeit auch die Gehirnaktivität. In einem weiteren Auftrag sollten die Teilnehmer einen bescheidenen Geldbetrag weiterverschenken, jedoch nur, wenn sie sich dankbar fühlten. Die Gehirnströme der Personen, die dies schafften, unterschieden sich von denen der anderen Teilnehmer. Schenkt man anderen Studien Glauben, hilft Dankbarkeit den Menschen, die Zukunft optimistischer zu sehen. Dankbarkeit fühlen, statt immer gleich unmittelbare Bedürfnisbefriedigung zu wollen, kann innere Ressourcen aufbauen wie beispielsweise Selbstdisziplin. Eine andere Studie zeigt, dass Dankbarkeit auch die Gesundheit positiv beeinflusst. Herzpatienten hatten den Auftrag Dankbarkeitstagebücher zu schreiben. Ihre Entzündungswerte waren tiefer als jene, die das nicht taten. Sie schliefen auch besser und fühlten sich allgemein wohler. Ist Dankbarkeit vielleicht wirklich ein Magnet für Wunder? Die Welt könnte natürlich beides brauchen: Eine Menge Dankbarkeit und auch viele Wunder!

 

 

Quelle: www.mutmacherei.net ¦


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