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Schutz vor Antibiotikaresistenzen

DMZ – WISSENSCHAFT ¦ Patricia Jungo ¦

 

Amerikanische Forschen sind auf einer interessanten Spur, was den Schutz vor Antibiotikaresistenzen angeht. Ein mutierter Virus könnte dabei wertvolle Hilfe leisten.

Antibiotikaresistenz wird immer mehr zum Problem und bedroht die Menschheit.

 

Bakteriophagen könnten eine mögliche Alternative darstellen. Dabei handelt es sich um Viren, die fähig sind, Bakterien gezielt anzugreifen und zu vernichten. Nun ist es Forschern des MIT gelungen, solchen Bakteriophagen gezielt auf spezifische Bakterien abzurichten. In der Fachzeitschrift Cells sind nun die Ergebnisse der Experimente mit den mutierten Bakterien-Killern veröffentlicht worden. Gegen Bakteriophagen schaffen es Bakterien nicht, Resistenzen zu bilden und sie sind wehrlos gegen sie. Schon lange „liebäugelt“ die Forschung mit dem potenziellen Antibiotika-Ersatz und im Frühjahr 2019 konnte dank dieser Bakteriophagen einer 15-jährigen das Leben gerettet werden. Die Phagen-Forschung wird vorwiegend in Osteuropa betrieben. Im Westen hingegen braucht man Phagen vor allem in der Lebensmittelverarbeitung. Dank ihnen soll es möglich sein, die Kontamination von Milch- und Fleischerzeugnissen mit Bakterien wie Salmonellen vermindern. Leider sind Bakteriophagen immer auf genau eine Bakterien-Art spezialisiert, was bedeutet, dass für jedes Bakterium eine eigene Bakteriophagen-Art notwendig ist und vor jeder Behandlung das Bakterium des Patienten genau identifiziert werden muss. Das alles kostet Zeit und Geld. Antibiotika dagegen haben ein breites Wirkungsspektrum. Bisher ist die Wirksamkeit von Phagen-Therapien kaum seriös erforscht worden. Ausserdem sollen es manche Phagen den Antibiotikaresistenzen sogar noch leichter machen. Nun haben sich die Forscher entschieden, Nutzen aus diesen Killer-Viren zu ziehen. Dafür wurden diverse Bakteriophagen entwickelt. Diese infizierten die im Labor gezüchteten Stämme von E-Coli-Bakterien. Ebenso schaffte es einer der neuen Bakterien-Killer Bakterien einer Hautinfektion bei Mäusen erfolgreich anzugreifen.

 

Die Forscher waren dann darauf bedacht, jene Phagen ausfindig zu machen, welche sich am wirkungsvollsten gegen Bakterien einsetzen liessen. Dafür wurden in etlichen Runden nur die Phagen ausgewählt, welche am besten gegen die Bakterien wirkten. In einem gorssen Pool von 10 Millionen verschiedenen Phagen konnte man die besten ausfindig machen. Der nächste Schritt für die Forschung ist es nun, Phagen zu entwickeln, welche in der Lage sind, andere Bakterien zu killen. Die Wissenschaftler wurden von der Armee unterstützt. Diese sprach in einer Mitteilung von einem Erfolg des MIT Institute for Soldier Nanotechnologies, das von der Armee gegründet wurde. Es ist nicht klar, ob dieses Projekt vor allem militärischen Zwecken dienen soll. Das Institut wird in der Studie ausschliesslich als Geldgeber erwähnt.

Zu bedenken ist auch, dass es sich um eine Laborstudie handelt und die Wirksamkeit am Menschen keinesfalls schon bewiesen ist.

 

 

Quelle: www.higgs.ch


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