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Fenaco bedauert Bienenmord - genügt das?

Bildquelle: Fenaco
Bildquelle: Fenaco

DMZ - POLITIK / UMWELT ¦ Marco Perroulaz ¦

KOMMENTAR

 

Mitte September hatte ein Aargauer Imker den mysteriösen Verlust von 24 Bienenvölkern binnen weniger Tage gemeldet. Nachdem der Mantel des Schweigens nicht mehr alles zu verdecken vermochte und die ‚Sonntags Zeitung’ gestern darüber berichtete, richtete sich die zur Landi-Gruppe gehörige Agrargenossenschaft Fenaco noch am selben Tag an die Medien.

 

Das grosse Bienensterben wurde gemäss Untersuchung des Bundesamtes für Landwirtschaft ausgelöst durch das mit Fipronil verunreinigte Spritzmittel Pirimicarb 50 WG. Die lange verbotene Substanz soll sich als unerkennbare Beimischung in dem legalen und ‚eigentlich unproblematischen Insektizid’ befunden haben, das Fenaco via Landi verkauft.

In der Produktion des indischen Herstellers ‚Sharda Cropchem’ sei eine Charge von Pirimicarb 50 WG ‚mit Fipronil kontaminiert’ worden, schreibt Fenaco. Man habe sogleich die Käufer, die allesamt bekannt sein sollen, informiert. Nun hofft man, von 1308 verkauften Einheiten der kontaminierten Charge ‚Pirimicarb 50 WG’ dank Rückrufaktion wenigstens ‚etwa 100 Einheiten’ - knapp 8 Prozent - zurück zu bekommen.

 

Die Agrargenossenschaft Fenaco bietet nach eigener Aussage »eine breite Palette von Produkten und Dienstleistungen, die es für eine nachhaltige, effiziente und marktorientierte Landwirtschaft braucht.« Dazu gehören offenbar auch hochtoxische Substanzen, die in der Schweiz und in der EU längst verboten sind.

Während Fenaco schreibt, sie »bedauert die Inverkehrsetzung von verunreinigtem Pirimicarb ausserordentlich«, fragen sich manche Konsumenten, ob Fenaco das extrem gesundheitsschädliche Spritzmittel gegen Blattläuse, das wir in der Folge unerkannt verspeisen durften, grobfahrlässig ohne Überprüfung in den Handel gebracht hat. Oder gar wissentlich, weil es als Ausschussware billiger zu haben und die Marge dadurch fetter war, und mit der Hoffnung, dass es nicht weiter auffalle. Und man fragt sich, ob der ‚Anschlag’ mit der späten Entschuldigung so ganz easy und beiläufig erledigt sei. Aber man ‚möchte lieber nicht wissen’, wieviele Dutzend weitere Bienenvölker das Mittel vernichtet hat.

 

 

Quelle: Fenaco Medieninfo und persönliche Recherche 


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