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Nächste Woche beginnt der Prozess gegen «Carlos», den teuersten Sträfling aller Zeiten

DMZ - GESELLSCHAFT / LEBEN ¦

 

Ein schier nicht enden wollendes Thema rund um den jungen Mann. Aus der Sicherheitszelle spricht der 24-Jährige "Carlos", der mit richtigem Namen Brian heisst und auch so genannt werden möchte, über Wut und Hass.

Brian sitzt in U-Haft in einer Sicherheitszelle der Strafanstalt Pöschwies – 23 Stunden am Tag. Ein Beitrag der Rundschau.

 

Als Fall «Carlos» wird der von 2013 bis ins Jahr 2015 dauernde Kontroverse in der Schweizer Sozialarbeit und Justiz bezeichnet. Der Fall hat Diskussionen über den Aufwand zur Resozialisierung von Straftätern angestossen. Nach dem Ende der kostspieligen sozialpädagogischen Betreuung wurde «Carlos» wegen erneuter Straftaten inhaftiert. Wegen seiner Renitenz, den von ihm verursachten Sachschäden und seiner Gewaltbereitschaft ist er weiterhin einer der bekanntesten Häftlinge der Schweiz. 

 

Rundschau

«Hier drin ist Wut und Hass meine Nahrung. Hier herrscht kein menschlicher Zustand», sagt Brian gegenüber der «Rundschau». Die Situation ist festgefahren. Seit Monaten lebt er isoliert, unter eigens für ihn geschaffenen Sicherheitsmass-nahmen. Für ihn eine «Erniedrigung».

 

«Ich kämpfe bis in den Tod»

Dass er einen Aufseher angriff, könnte ihm zum Verhängnis werden. Der Staatsanwalt prüft offenbar die Verwahrung. Ob er diese beantragen wird, ist noch offen. Brian sagt dazu: «Eine Verwahrung ist schlimmer als die Todesstrafe» und kündigt an: «Ich bin ein Kämpfer. Ich kämpfe bis in den Tod. Sie sollen mich einfach korrekt behandeln.» (SRF)

 

Gemäss Angaben des SRF liegen der «Rundschau» die internen Protokolle aus dem Gefängnis vor. Sie würden einen Alltag voller Zermürbung und Gewalt zeigen. Darin ist von massiven Beleidigungen, Sachbeschädigungen und von Gewaltandrohung gegen die Aufseher die Rede. «Im Gefängnis ist Wahnsinn der einzige geistige Zustand», so Brian. Irgendwie müsse seine Wut weg.

 

Für den Vater von Brian ist die Diskussion über eine Verwahrung absurd. «Entlassen muss man ihn», sagt er in der «Rundschau». Man müsse nichts ändern, sondern zugeben: «Wir haben schon so viel Blödsinn mit dir gemacht, das sind wir dir jetzt schuldig.» Man werde sich mit allen verfügbaren Mitteln gegen eine allfällige Verwahrung zur Wehr setzen, sagt er.

 

 

Quellen: SRF News ¦ Universität Zürich ¦ Disclaimer: Originalpassagen von SRF 


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