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Gesundheitliche Gefahren durch Raumluftschadstoffe und im Besonderen Tabakrauch

DMZ – GESUNDHEIT ¦ Patricia Jungo ¦

 

Das Vorkommen von Schadstoffen in Innenräumen beeinträchtigt unsere Gesundheit. Dabei kann es von Belästigungen und Unwohlsein bis hin zu ernsten Krankheitsbildern gehen. Besonders Schadstoffe aus der Aussenluft, denen wir auch in den Innenräumen ausgesetzt sind, können gesundheitliche Probleme wie Atemwegsbeschwerden sowie Herz-Kreislauferkrankungen verursachen.

 

Jährlich sterben in der Schweiz rund 3'700 Menschen vorzeitig durch die Folgen der Luftverschmutzung, davon etwa 300 durch Lungenkrebs. Es gibt verschiedene „Verursacher“. Das radioaktive Erdgas Radon gibt beispielsweise Anlass zu Sorgen und rund 200 bis 300 Lungenkrebstodesfälle pro Jahr werden durch die Belastungen der Raumluft mit diesem natürlichen radioaktiven Gas verursacht. In Innenräumen treten ebenfalls häufig Feuchtigkeitsprobleme und Schimmel auf. Jede vierte Wohnung in der Schweiz scheint davon betroffen zu sein. Für die Gesundheit bedeutet dies ein nicht zu unterschätzendes Risiko. Laut epidemiologischen Studien besteht für Bewohner von „feuchten“ Wohnungen ein etwa doppelt so hohes Risiko für Atemwegsbeschwerden wie Husten, pfeifende Atmung und Asthma.

 

Ebenso leiden sie häufiger unter Schleimhautreizungen und Kopfschmerzen. Noch wurden die langfristigen Auswirkungen solcher Belastungen auf den Menschen nur sehr wenig erforscht. Wo immer möglich, ist es deshalb grundlegend, allfällige Risiken auf ein Minimum zu reduzieren und Schadstoffbelastungen in den Wohnungen so tief wie möglich zu halten. Leider ist dies nicht immer einfach. Auch der Tabakrauch ist in Wohnungen ein grosses zusätzliches Gesundheitsrisiko. Er kann eine sehr starke Belästigung für Dritte sein und bei ihnen genau wie die Aussenluftverschmutzung Atemwegs- und Herz-Kreislauferkrankungen sowie Lungenkrebs verursachen. Die Zahl der vorzeitigen Todesfälle durch Passivrauchen wird in der Schweiz jährlich auf mehrere hundert geschätzt. Bei diesem wichtigen Thema geht es keinesfalls um Schuldanweisungen oder Verurteilen; im Vordergrund stehen Information, Bewusstwerden und das Betonen der Wichtigkeit Möglichkeiten zu nutzen, sich als Betroffener vor den gesundheitlichen Folgen von Passivrauchen zu schützen. Tabakrauch enthält Dutzende von krebserregenden Substanzen und bereits geringe Mengen schaden.

 

Schon kurzzeitiges Passivrauchen reizt die Atemwege und man wird anfälliger für Infekte. Ist man zu Hause, am Arbeitsplatz oder an einem öffentlichen Raum regelmässig dem Passivrauch ausgesetzt, steigt das Risiko für Herzinfarkt und Lungenkrebs um 25 Prozent und für einen Hirnschlag um 80 Prozent. Vor allem für Kinder und insbesondere Kleinkinder birgt das Passivrauchen grössere gesundheitliche Risiken. Es besteht die Gefahr, dass das Lungenwachstum verlangsamt wird und es häufiger zu Asthma, Atemwegs-Krankheiten wie Lungenentzündungen oder Husten und Mittelohrerkrankungen kommt. Zudem nehmen kleine Kinder mehr Schadstoffe durch die Atemluft auf, da sie zwei- bis dreimal so häufig ein- und ausatmen wie Ältere. Es wurde schon sehr viel Verbesserung zum Schutze der betroffenen Dritten erreicht, seit 2008 das Bundesgesetz zum Schutz vor Passivrauchen eingeführt wurde.

 

Wo der Anteil der nichtrauchenden Bevölkerung, die mindestens eine Stunde pro Tag passiv „geraucht“ haben, vor der Einführung des Gesetzes noch bei 16% war, lag diese im Jahre 2017 nur noch bei 6%. Am stärksten sind immer noch die 15- bis 24-Jährigen dem Passivrauch ausgesetzt (16%). Die Zahlen basieren auf der Schweizerischen Gesundheitsbefragung vom Jahr 2017. Nach wie vor ist es sehr wichtig, sich vor Passivrauchen, wie und wann immer möglich, zu schützen. Orte, wo noch geraucht werden darf, sollten absolut gemieden werden. Zudem muss auf die Einhaltung des Passivrauchschutzes, an Orten, wo nicht mehr geraucht werden darf, konsequent beharrt werden. Leider gibt es keine Grenze, unter der Passivrauchen als unschädlich gelten würde.

Die Gefahr, die vom Passivrauchen ausgeht, wird durch zahlreiche Studien belegt, so auch von der Schweizer Studie SAPALDIA und diversen Studien des Deutschen Krebsforschungszentrums. Im November 2010 publizierte die Weltgesundheitsorganisation WHO eine Studie, die aufzeigte, dass im Jahr weltweit etwa 600‘000 Menschen an den Folgen des Passivrauchens sterben.

Einmal mehr ist es von grosser Bedeutung, über dieses wichtige Thema informiert zu sein. Mit Einhalten der gesetzlichen Vorgaben, Eigenverantwortlichkeit, den Möglichkeiten zum Schutz und dem angebrauchten Respekt gegenüber „Passivrauchern“ kann schon sehr viel erreicht werden.

 

 

Quellen: lungenliga.ch, bag.admin.ch


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