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Umweltsünde Kunstrasenfelder - Auch hier haben Behörden nicht dazugelernt

DMZ - POLITIK / UMWELT ¦

 

Die Wissenschaft weiss, Kunstrasenfelder gehören zu den schlimmsten Mikroplastikverursachern überhaupt. So weiss das auch jeder, der sich richtig informiert. Trotzdem scheint dieses (eigentlich genügend deutliche) Argument nicht auszureichen, um von diesem Frevel abzusehen.

 

Kunstrasen sind eine Umweltsünde, die trotzdem aktuell in zig Gemeinden in der Schweiz geplant und gebaut werden. Die grüne Plastikwüste ist ganzjährig bei jedem Wetter bespielbar – ein Traum für Sportvereine, aber eben für die Umwelt sind Kunstrasen eine Katastrophe. Dass es überhaupt noch zu solchen Realisationen kommen kann, wirft Fragen auf. Ist nicht gerade die Politik in der Verantwortung der Bevölkerung, auch sichere Lebensumstände zu bieten. Wieso dann diese zusätzliche Umweltbelastung?

 

Dass Hersteller von Kunstrasenfeldern eine Lebensdauer von 15 bis 20 Jahren propagieren ist eine Verkaufslüge, die Gemeinden und Vereine, die viel Geld in den künstlichen Fussball-Untergrund investiert haben, glauben. Es ist eben immer sehr einfach fremdes Geld auszugeben, ohne dass man sich weiterführende Gedanken macht, was die Folgen daraus sind. Völlig unmöglich, sagt der Experte Eric Hardman, der sich wie kaum ein anderer intensiv mit der Materie Kunstrasen auseinandergesetzt hat, zu dieser propagierten Lebensdauer.

 

Mikroplastik ist eines der grössten Umweltprobleme weltweit. Egal, wo Forscher nachschauen, sie finden die mikro- und millimetergrossen Partikel nahezu überall. Das wissen wir seit längerer Zeit. In Arktis und Antarktis, in der Tiefsee, es fliegt vom Wind bewegt mehr als hundert Kilometer weit. Mit der Nahrung gelangt es in den Verdauungstrakt von Kleinstlebewesen und Tieren. Auch im menschlichen Darm stiessen Forscher bereits auf beträchtliche Mengen von Kunststoffpartikeln.

 

Was Hardman weiter sagt ist unmissverständlich: "All jene Gemeinden, die sich einen Kunstrasen geleistet haben, laufen in eine Finanzierungsfalle hinein, und keiner will es wahrhaben." Die Rechnung wird auch hier erneut die Bevölkerung zu tragen haben.

 

Eine EU-Behörde prüft, ob das Granulat, das zwischen die grünen Plastikhalme von Kunstrasen gestreut wird, ab 2022 verboten werden soll, um die Umwelt zu schützen. Bislang ist weder über ein Verbot entschieden worden, noch sind Übergangsfristen geklärt. Das wäre der einzig richtige Weg. Umweltbewusstsein sollte noch heute bei allen politischen Stellen eingeführt und gelebt werden, ohne Aufschub. Jetzt aber trotz der aufgeklärten Situation um Umwelt und Klima, Sportplätze umzurüsten von Natur auf Plastik ist nicht nachzuvollziehen. Ausser den egoistischen "Gründen" können hier keine weiteren angeführt werden.


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