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Gesundheit in der Schweiz - Krebserkrankungen nehmen zu, Sterblichkeit geht zurück

DMZ - GESUNDHEIT / WISSEN ¦

 

Im Jahr 2017 gaben 26% der Bevölkerung an, an ihrem Wohnort verkehrsbedingten Störungen ausgesetzt zu sein. In der ersten Hälfte der 2010er-Jahre erkrankten jährlich nahezu 40 500 Personen an Krebs. Gleichzeitig nahm aber die Sterblichkeit durch diese Krankheit ab. 2017 wurden in der Gesundheitsversorgung knapp 326 000 Beschäftigte in Vollzeitäquivalenten gezählt, davon 165 000 im Spitalbereich. Dies sind einige Ergebnisse aus der Synthesepublikation zur Gesundheit, die heute vom Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlicht wird.

 

Diese Publikation erscheint alle fünf Jahre und bietet einen Überblick über alle verfügbaren Daten zur Gesundheit in der Schweiz in vier Hauptbereichen: Gesundheitszustand der Bevölkerung, Einflussfaktoren, Gesundheitsversorgung sowie Gesundheitsausgaben und deren Finanzierung. Über 130 Grafiken und Karten dienen der Veranschaulichung. Darüber hinaus bieten vier Infografiken eine visuelle Übersicht über die Hauptthemen der Publikation. Nachfolgend werden einige der Ergebnisse vorgestellt.

 

Jede vierte Person fühlt sich durch Verkehr gestört

Im Jahr 2017 gaben 26% der Bevölkerung an, an ihrem Wohnort verkehrsbedingten Störungen ausgesetzt zu sein. Am häufigsten erwähnt wurde Strassenverkehrslärm, den 17% der Befragten als störend empfanden. 14% beklagten sich zudem über Lärm von nicht zum eigenen Haushalt gehörenden Personen. Strahlung, insbesondere von Antennen oder Stromleitungen, wurde von 4% der Bevölkerung genannt. Diese Anteile sind vergleichbar mit 2012 und rückläufig gegenüber 2007.

 

Nahezu ein Zehntel der 15- bis 24-Jährigen hat im letzten Monat Cannabis konsumiert

9% der Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 15 bis 24 Jahren gaben 2017 an, im letzten Monat Cannabis konsumiert zu haben. Junge Männer taten dies mit 12% doppelt so häufig wie junge Frauen (6%). Zehn Jahre zuvor, 2007, gab es in dieser Altersklasse weniger regelmässige Cannabiskonsumentinnen und -konsumenten (6%). Demgegenüber gaben 27% der 15- bis 24-Jährigen 2017 an, sich mindestens einmal pro Monat einen Rausch anzutrinken. Auch hier war der Anteil bei den jungen Männern höher als bei den jungen Frauen (30% gegenüber 24%).

Krebserkrankungen nehmen zu, Sterblichkeit geht zurück

Im Zeitraum 2011–2015 erkrankten jährlich nahezu 40 500 Personen an Krebs (18 680 Frauen und 21 800 Männer). Dies entspricht rund 2000 Fällen mehr als fünf Jahre davor. Der Anstieg ist in erster Linie auf die Bevölkerungsentwicklung zurückzuführen, die sich durch ein starkes Wachstum bei den älteren Menschen auszeichnet. Das Krebsrisiko ist hingegen nicht angestiegen.

Im Gegenteil: Das Risiko, an Krebs zu sterben, ist sogar zurückgegangen. Innerhalb von 30 Jahren ist die standardisierte Sterberate bei den Frauen um 27% und bei den Männern um 37% gesunken. Mit anderen Worten ist das Risiko für eine Frau, an Krebs zu sterben, heute um ein Viertel tiefer als für eine Frau der gleichen Altersklasse vor 30 Jahren. Bei den Männern macht der Unterschied sogar über ein Drittel aus.

 

Nahezu 326 000 Beschäftigte in der Gesundheitsversorgung

In den Spitälern, Alters- und Pflegeheimen, Arztpraxen und Spitex-Diensten waren 2017 insgesamt 325 908 Beschäftigte in Vollzeitäquivalenten tätig. Die Spitäler alleine beschäftigten 117 134 Frauen und 47 828 Männer, was 164 964 Vollzeitäquivalenten entspricht.

Die Beschäftigung in den Spitälern ist seit 2002 um 37,5% gewachsen, die Hospitalisierungen da-gegen lediglich um 27,6%. Die Beschäftigungszunahme in Spitaleinrichtungen ist unter anderem auf die intensiveren stationären Behandlungen sowie auf die wachsende Anzahl ambulanter Be-handlungen in Spitälern zurückzuführen.

 

1,46 Millionen Hospitalisierungen und 4 Millionen ambulante Behandlungen in Spitälern

2017 wurden in den Schweizer Spitälern 1 468 242 Hospitalisierungen registriert. 86,5% der Pati-entinnen und Patienten erhielten somatische Akutpflege infolge eines Unfalls oder einer akuten Krankheit. Die Kosten für eine solche Behandlung beliefen sich auf 2235 Franken pro Tag. 7,7% der hospitalisierten Personen wurden in der Rehabilitation oder Geriatrie behandelt und 5,8% in der Psychiatrie. Im gleichen Jahr nahmen mehr als 4 Millionen Patientinnen und Patienten ambulante Spitalleistungen in Anspruch, d.h. Pflegeleistungen, Untersuchungen oder therapeutische Mass-nahmen. Für diese Leistungen wurden insgesamt 6,9 Milliarden Franken in Rechnung gestellt.

 

Ein Fünftel der Ausgaben für über 80-Jährige

Im Jahr 2017 wurden 20% der gesamten Gesundheitsausgaben für Personen über 80 Jahren getätigt. Diese Altersklasse macht knapp 5% der Bevölkerung aus, doch ein grosser Teil der Gesundheitskosten fällt unabhängig vom Alter in den letzten Lebensmonaten an. Nahezu 60% der im Jahr 2017 Verstorbenen waren älter als 80 Jahre. Frauen verursachten 56,3% und Männer 43,7% der Gesundheitskosten. Dieser Unterschied lässt sich insbesondere mit den höheren Gesundheitsausgaben für Frauen im gebärfähigen Alter erklären.

 

 

Quelle: Bundesamt für Statistik - http://www.statistik.admin.ch                         


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