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Was sich Gemeinden ausdenken, um dem eigenen Gewerbe zu schaden! Konservatorium Freiburg will Musikzentrum - Gemeinden sind begeistert.

DMZ - POLITIK / SOZIALES / WIRTSCHAFT ¦ 

 

Die 2008 begonnene Zentralisierung des Musikunterrichts im Kanton geht leider ungebremst weiter. Der Kanton spricht von einer «konzentrierten Dezentralisation» und meint damit wohl eher, die Ausrottung privater Musikschulen und Musiklehrer. Wieso es hier bisher keinen Widerstand gegeben hat, ist ein Rätsel, welches nur Betroffene auflösen können.

 

Heute bietet das Konservatorium Freiburg in acht Sensler Gemeinden Musikkurse an: In Alterswil, Bösingen, Düdingen, Plaffeien Schmitten, St. Antoni, Tafers und Wünnewil-Flamatt, dies zu extrem hohen und unverhältnismässigen Preisen. Die Gemeinden und der Kanton subventionieren die Konkurrenz ihrer steuerzahlenden Betriebe (Private Musiklehrer- und schulen) in der Gemeinde und stellen dem Konsi gleichzeitig Instrumente und Räumlichkeiten kostenlos zu Verfügung, währendessen die Privaten Mieten, Versicherungen, Instrumente, Personalkosten, Steuern, Gebühren u.v.m. aus der eigenen Kasse berappen müssen. Auch eine Steuererleichterung gibt es im Gegenzug keine. Ausserdem ist es nicht möglich für private Musikschulen in den Amtsorganen der Gemeinden zu inserieren, da die Gemeinden nicht wollen, dass so „ihr“ Angebot, also das Steuergeldverschleuderungskonzept Konservatorium 4 free, konkurrenziert wird von braven Steuerzahlern und Beschaffern von Arbeitsplätzen. Eine Unverfrorenheit und Ungerechtigkeit gleichermassen.

 

Keine Wertschätzung des eigenen Gewerbes

Woher diese nicht vorhandene Wertschätzung gegenüber den zahlreichen und innovativen privaten Musikunterrichtsanbietern herrührt, ist schlicht nicht nachzuvollziehen. Es gipfelt sogar darin, dass die Musikschulen Miete bezahlen müssen, wenn sie Aufführungen in gemeindeeigenen Räumlichkeiten austragen und dabei für Unterhaltung und Gesellschaft im Dorf sorgen, während auf der anderen Seite alle Vereine, die keine Steuern bezahlen, dieselben Räumlichkeiten kostenlos nutzen dürfen.

 

Steuergelder werden zusätzlich und weiterhin falsch ausgegeben

In dem neuen angestrebten, rein subventionierten Musikzentrum im Sensebezirk sollen Schulkinder von der Blockflöte über das Klavier bis hin zur Geige verschiedene Instrumente erlernen können. Also nicht, was man nicht an privaten Schulen auch tun kann. Statt Neues zu schaffen, sollte man Bestehendes stützen und fördern. Eine der vier OS-Gemeinden soll nun also zum regionalen Zentrum erkoren werden. Das bestätigt Konsi-Direktor Giancarlo Gerosa gegenüber den FN. Im vergangenen Frühling richtete das Konservatorium eine entsprechende Anfrage an die Region Sense. Seither jassen Plaffeien, Tafers und Düdingen aus, wer den Zuschlag erhalten soll. Dies, ohne das Gespräch mit privaten Musikschulen zu suchen. Ein weiterer Affront. Wie weit her es mit der Förderung der KMU's also in den Gemeinden aussieht, wird klar, wenn man solche Vorgänge studiert.

 

Denkmal setzen, statt Vernunft, steht im Vordergrund

Den Gemeinden ist wichtiger, dieses Zentrum zu sich zu holen, statt die Kosten zu berücksichtigen und die ungleiche Konkurrenz zu den Betrieben der eigenen Gemeinde zu unterbinden. Einige Gemeinden scheuen nicht einmal vor baulichen Massnahmen zurück, die die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler doppelt treffen werden.

Gemäss dem Präsidenten der Region Sense, Manfred Raemy, der es ebenfalls verpasst hat, sich für die KMU der Region stark zu machen, werden die Gemeinden im November das nächste Mal zusammenkommen und dann das weitere Vorgehen besprechen.

Es bleibt zu hoffen, dass hier doch einige Musikschulen und Musiklehrer gegen diese „Massnahmen zur Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen“ einstehen werden und sich laut dagegen wehren werden.


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