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Klimawandel - Grönlands Eisschmelze: Katastrophe für die ganze Welt

DMZ - GESUNDHEIT / WISSEN ¦

#mittellaendische ¦

 

Die Veränderung der Umwelt, die sich in Grönland abspielt, ist dramatisch und geht uns alle an - eine massive Eisschmelze mit Folgen für die ganze Erde.

Das Eis ist tausende Jahre alt. In ein oder zwei Jahren wird es verschwunden sein und den ohnehin schon ansteigenden Meeren noch mehr Wasser zufügen. 

Die langfristigen Folgen für die ganze Welt sind enorm. Auf der Insel inmitten des nördlichen Polarkreises, steht sozusagen die Kühlschranktür der Erde offen, wie Wissenschaftler erklären. Es ist hier, wo eine wässrigere und wärmere Zukunft des Planeten vorgezeichnet wird, wo Gletscher dahinschmelzen und Ozeane anzuschwellen beginnen. In Kulusuk, einer der nahe gelegensten Siedlungen, zeigte die Quecksilbersäule kürzlich an einem Morgen 10,7 Grad Celsius.

Es ist ein Sommer der Rekordtemperaturen für Grönland - Wissenschaftler schätzen, dass bis zum Herbst mindestens 400 Milliarden Tonnen Eis von der riesigen Eisdecke der Insel weggeschmolzen oder abgebrochen sein werden. Das ist genug, um beispielsweise Griechenland etwa 35 Zentimeter hoch unter Wasser zu setzen. Allein innerhalb von vier Tagen im August sind mehr als 53 Milliarden Tonnen Eis von der Oberfläche weggeschmolzen. Das liegt gut 40 Milliarden Tonnen über dem Durchschnitt in dieser Jahreszeit. Und diese 53 Milliarden schliessen nicht einmal das Abbrechen von Eis - für sich genommen schon gewaltige Vorgänge - oder das Wegfressen der Gletscher von unten durch warmes Wasser ein.

Insgesamt reicht der Sommer 2019 in seinen Extremen fast an 2012 heran - Wissenschaftlern zufolge Grönlands bislang schlimmstem Jahr der Eisschmelze in der modernen Geschichte. Und die Zukunft sieht noch düsterer aus. „Nach Vorhersagen anhand von Klimamodellen können wir erwarten, dass größere Gebiete der Eisdecke über eine längere Zeitspanne im Jahr hinweg Schmelze erleben und grössere Verluste auftreten“, sagt Tom Mote, Eisforscher an der Universität von Georgia. „Es gibt allen Grund zur Annahme, dass Jahre wie dieses häufiger vorkommen werden.“

Wissenschaftliche Erkenntnisse zuhauf untermauern diese alarmierende Prognose. So zeigen etwa Nasa-Satellitendaten, dass Grönlands Eisschicht zwischen 2003 und 2016 pro Jahr ungefähr um 255 Milliarden Tonnen abgenommen hat, wobei die Verlustrate im Laufe der Zeitperiode generell schlimmer wurde. So sind fast alle der 28 grönländischen Gletscher, die beispielsweise von der dänischen Klimaforscherin Ruth Mottram gemessen wurden, am Schrumpfen.

 

 

 

Quellen: Universität Georgia ¦ NASA ¦ Universität New York ¦ In-online